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Aktion gegen Kindesmissbrauch: 49 Beschuldigte in Rheinland-Pfalz

Im Rahmen eines seit Wochen laufenden internationalen Polizeieinsatzes gegen Kindesmissbrauch und Kinderpornografie sind in Rheinland-Pfalz 41 Wohnungen durchsucht und 49 Beschuldigte vernommen worden. Sichergestellt wurden eine Vielzahl an Datenträgern wie Laptops, Festplatten und Smartphones, teilte das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz am Donnerstag in Mainz mit. Ein Beschuldigter im Alter von 51 Jahren aus dem Kreis Alzey-Worms sei wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von Kindern und Besitz von Kinderpornografie festgenommen worden.

Bereits am Mittwoch hatte das Hessische Landeskriminalamt im Rahmen der gleichen Aktion die Durchsuchung von 84 Wohnungen in Hessen und die Vernehmung von 105 Beschuldigten bekanntgegeben. Festgenommen wurde dort niemand. Den Beschuldigten im Alter von 14 bis 80 Jahren werde überwiegend der Besitz und die Verbreitung von kinderpornografischen Inhalten vorgeworfen, in neun Fällen bestehe der Verdacht des sexuellen Missbrauchs von Kindern.

Die internationale Polizeioperation „Operation Fever“ ist den Angaben zufolge von den polnischen Sicherheitsbehörden initiiert und von Europol und dem FBI unterstützt worden. Dabei seien in den vergangenen Wochen in zwölf Ländern 774 Objekte durchsucht und 166 Beschuldigte festgenommen worden.

Die Polizei warnt vor dem „Cybergrooming“, bei dem Täter sich im Internet als Gleichaltrige ausgeben und versuchen, das Vertrauen von Kindern zu erlangen und sie zu manipulieren. Die Täter wollten Kinder und Jugendliche dazu bringen, ihnen intime Bilder- und Videoaufnahmen zu schicken, oder sexuelle Kontakte anbahnen. „Durch den selbstverständlichen Umgang von Kindern mit sozialen Medien und digitalen Endgeräten haben Täterinnen und Täter direkten Zugang ins Kinderzimmer“, warnt die Polizei. Eltern sollten Kinder bei den ersten Schritten ins Internet begleiten, sie für die Gefahren sensibilisieren und sich als Ansprechpartner anbieten.