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Ahnungsloser Trödelhändler besaß wertvolles Picasso-Gemälde

Haushaltsauflösungen bringen manch wertvolles Kleinod zutage. Dass es sich bei einem Gemälde aus einer italienischen Villa um einen millionenschweren Schatz handelt, ahnte ein Trödelhändler lange nicht.

Ein Trödelhändler in Süditalien hatte jahrzehntelang einen echten Picasso im Wohnzimmer hängen – und wusste nichts davon. Experten bestätigten jetzt die Echtheit des auf sechs Millionen Euro geschätzten Gemäldes, wie die Zeitung “Corriere del Mezzogiorno” (Dienstag) berichtet. Es handelt sich demnach um ein Porträt der französischen Fotografin Dora Maar (1907-1997), einst Geliebte und Muse von Pablo Picasso (1881-1973). Sollten die Erben des Künstlers das Werk anerkennen, würde sein Wert sogar auf zwölf Millionen Euro steigen.

Der Trödelhändler aus Pompeji hatte Anfang der 60er Jahre eine zusammengerollte Leinwand im Keller einer Villa auf Capri gefunden und mit nach Hause gebracht. Das zerknautschte Frauengesicht gefiel seiner Gattin, die es ins Wohnzimmer hängte. Der Schriftzug “Picasso” oben links sagte dem jungen Paar nichts. Erst Jahre später sah der älteste Sohn in der Schule ähnliche Bilder. Der Junge erklärte den Eltern, wer Picasso ist und dass dieses seltsame Gesicht ein Kunstwerk von unschätzbarem Wert sein könnte.

Um die Jahrtausendwende ließen die Kinder des inzwischen verstorbenen Händlers das Porträt von Experten untersuchen. Im September kam die Mailänder Kunstgraphologin Cinzia Altieri zu dem Schluss, dass es sich um ein Gemälde von Picasso mit seiner Originalunterschrift handelt. Nun muss die Picasso-Stiftung in Malaga entscheiden, ob sie das Werk, das inzwischen in einem Tresor in Mailand aufbewahrt wird, offiziell anerkennt.