Wenn Wirtschaftsunternehmen sich Land aneignen, das ihnen nicht gehört, kommen sie in Uganda oft straflos davon. Ein wegweisendes Projekt sichert indigenen Hirtengemeinschaften ihr Recht – und wird jetzt ausgezeichnet.
Das Landreferat der katholischen Diözese Moroto in Uganda erhält den katholischen Agiamondo-Engagementpreis 2024. Deren Projekt zur juristischen Absicherung von Landrechten für Hirtengemeinschaften trage seit 2017 innovativ und nachhaltig dazu bei, sogenanntes Gemeindeland vor unrechtmäßiger Aneignung zu schützen. Das erklärte der kirchliche Personaldienstleister für Entwicklungsprojekte Agiamondo am Freitag in Köln.
Landraub durch wirtschaftliche Investoren, lokale Eliten und die Regierung ist laut Agiamondo in Uganda ein großes Problem. Davon sei die indigene Bevölkerung besonders betroffen. Das Landreferat der Diözese Moroto setzt sich laut Mitteilung für die Sensibilisierung der Bevölkerung für die ugandischen Landgesetze ein. Es informiere über die Anwendung partizipativer Methoden zur Gründung von Landgemeinschaften, leiste technische Hilfe bei der Landdokumentation und unterstütze beim Erwerb eines Zertifikats für den Gewohnheitsbesitz.
Agiamondo zeichnet mit dem Engagementpreis jährlich Personen oder Organisationen aus, die sich für Gerechtigkeit, Chancengleichheit, Teilhabe, Frieden und Nachhaltigkeit einsetzen. Der Personaldienstleister vermittelt Fachkräfte in Entwicklungsprojekte. Auftraggeber sind unter anderen Hilfswerke wie Misereor, Caritas international und Renovabis sowie Bistümer, Ordensgemeinschaften und Nichtregierungsorganisationen. Agiamondo ist ein Kunstwort aus den lateinischen Begriffen für “handeln” und “Welt”.