Die diesjährigen Thüringer Adjuvantentage laden vom 13. bis zum 15. Juni ins Untere Ilmtal im Weimarer Land zu Konzerten, Vorträgen und Gottesdiensten ein. Das Musikfest erinnere an das einzigartige musikalische Erbe aus der jahrhundertealten Tradition protestantischer Kirchenmusik in Thüringen, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland am Freitag in Erfurt mit. Dabei sollen die bis zu 250 Jahre alten Noten und Liedtexte aus der Region wieder entdeckt werden.
Eröffnet wird das Kurz-Festival den Angaben zufolge am Freitag, dem 13. Juni, in Wickerstedt mit der Präsentation des historischen Notenbestands aus Niedertreba. Am Samstag folgt eine Adjuvanten-Orgeltour durch die Dörfer des Ilmtals. Ebenfalls am Samstag soll das fast vergessene Werk des aus Gebstedt stammenden Komponisten Volckmar Leisring (um 1588-1637) in einer Serenade wiederentdeckt werden. Nach dem Festgottesdienst mit Chor- und Instrumentalwerken aus dem Adjuvantenarchiv Niedertrebra und einem ganztägigen Adjuvantenfest endet das Festival am Sonntag.
Begleitend zum Musikfest ist in der Marktpassage Apolda noch bis 1. Juli die Ausstellung „Ein Geschenk des Himmels – Die Reformation und ihre Musik in Thüringen“ zu sehen.
Die Thüringer Adjuvantentage werden seit 2008 jährlich durchgeführt. Hintergrund ist die reiche Musikkultur auf den Thüringer Dörfern des 16. bis 18. Jahrhunderts. Bauern und Handwerker halfen (= lat. adjuvare) an Sonntagen dem Kantor bei der musikalischen Ausschmückung der Gottesdienste. Es bildeten sich die sogenannten Adjuvantenchöre, aus denen die heutigen Kirchenchöre hervorgegangen sind.