Freudenberg. Mitte September, ein Tag in Berlin. Ein feierlicher Moment für Uta Riegas-Chaikowski und das ganze Team der „Stiftung Friedenshort“, einer diakonischen Einrichtung mit Sitz im westfälischen Freudenberg. Zusammen mit weiteren 14 kirchlichen und diakonischen Einrichtungen aus ganz Deutschland erhält der „Friedenshort“ das Gütesiegel Familienorientierung. Überreicht wird das Zertifikat durch Maria Loheide von der Diakonie Deutschland und durch Kirsten Fehrs, stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.
In Zukunft noch weitere Maßnahmen entwickeln
Ute Riegas-Chaikowski, Leitende Theologin der Stiftung Diakonissenhaus Friedenshort, freut sich: „Auf Basis einer Mitarbeitendenbefragung hat eine Projektgruppe seit 2021 verschiedene Ideen entwickelt, um Familienorientierung in allen Bereichen des Friedenshortes fest zu verankern. Grundlage ist dabei ein erweiterter Familienbegriff: sei es die kleine oder große Familie, die Partnerin oder der Partner, seien es Eltern, Geschwister, Großeltern oder auch gute Freunde. Mit zahlreichen Maßnahmen haben wir das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung angestrebt – mit Erfolg! Nach erfolgreichem Audit gelten wir nun offiziell als zertifiziert!“ Und fügt hinzu: „Übrigens werden wir auch in Zukunft weitere Maßnahmen entwickeln, denn unsere Ideen sind noch nicht erschöpft.“
Das Evangelische Gütesiegel Familienorientierung gibt es seit 2019. Die Idee dahinter: Wenn Mitarbeitende Beruf und Familie gut miteinander vereinbaren können, steigt ihre Arbeitszufriedenheit, der Krankenstand sinkt und die Chance, Fachpersonal langfristig zu halten, steigt. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung ist Familienfreundlichkeit für Unternehmen zukunftsweisend. Mitarbeitende können ihr Leben zwischen familiären und beruflichen Aufgaben besser ausbalancieren, haben weniger Stress bei der Vereinbarkeit und sind gesünder und motivierter.
Evangelisches Gütesiegel Familienorientierung
Mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung wurde ein auf die Bedarfe des evangelischen Arbeitsmarkts angepasstes Verfahren entwickelt, mit dem familienorientierte Personalpolitik bedarfsgerecht weiterentwickelt, nach innen transparent gestaltet und nach außen hin sichtbar gemacht werden kann.
Über 60 Träger, Einrichtungen und Dienste sind bisher mit dem Evangelischen Gütesiegel Familienorientierung zertifiziert. Unter ihnen sind kleinere Kirchengemeinden und Verwaltungsämter, Kirchenkreise, Bildungseinrichtungen, diakonische Erziehungs- und Pflegeeinrichtungen bis hin zu großen diakonischen Komplexträgern, Krankenhäusern und Hochschulen. Die nächsten Zertifizierungsverfahren starten in diesem Herbst.
Bildungswoche “Ab jetzt familienfreundlich!”
Anfang kommenden Jahres wird es erstmals die Möglichkeit geben, im Rahmen eines einwöchigen Seminars Konzeptionen, Ideen und Praxisbeispiele rund um das Thema Familienorientierung kennenzulernen. Vom 27. Februar bis 3. März findet im St. Ansgar-Haus in Hamburg das Kolleg „Ab jetzt familienfreundlich! Chancen für (kirchliche) Arbeitgeber*innen und Mitarbeitende“ statt. In der Bildungswoche wird vermittelt, was unter Familienfreundlichkeit im Unternehmen zu verstehen ist. Dazu werden Einrichtungen besucht, die Familienfreundlichkeit bereits erfolgreich umsetzen. Schließlich wird zu erfahren sein, wie ein Gütesiegel die Einführung von familienfreundlichen Strukturen erleichtern kann. Die Veranstaltung ist nach dem Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz NRW anerkannt und wendet sich an Menschen aller Geschlechter in der Mitte ihres Arbeitslebens.
• Informationen unter Telefon (0 23 04)75 52 30 oder E-Mail: nicole.richter@kircheundgesellschaft.de