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83 Prozent der Senioren nutzen ein Smartphone – Tendenz steigend

Der digitale Wandel kommt zunehmend bei älteren Menschen an. Das zeigt eine Studie zur Mediennutzung der Über-60-Jährigen. Allerdings haben viele weiterhin Defizite.

Senioren bewegen sich immer selbstverständlicher im Netz, zu diesem Ergebnis kommt eine neue Untersuchung von Medienwissenschaftlern. So seien inzwischen 87 Prozent der Über-60-Jährigen im Internet unterwegs; 2021 waren es noch 76 Prozent.

Ein Smartphone nutzen demnach 83 Prozent der Senioren – im Vergleich zu 72 Prozent im Jahr 2021, wie aus der am Freitag in Stuttgart veröffentlichten Studie des Medienpädagogischen Forschungsverbunds Südwest und der Katholischen Hochschule Freiburg hervorgeht. Deutlich gestiegen ist auch die Online-Aktivität der Über-80-Jährigen.

Die digitale Welt biete gerade Senioren vielfältige Informationen und Möglichkeiten, sich den Alltag zu erleichtern, sagte der Präsident der baden-württembergischen Landesanstalt für Kommunikation, Wolfgang Kreißig. Wichtig sei es, mehr Angebote für Senioren zu machen, um deren Online- und Medienkompetenz zu verbessern.

Laut Studie erreichen die Über-60-Jährigen nur ein mittleres Kompetenzniveau bei den digitalen Fähigkeiten. Viele hätten beispielsweise Probleme, “Fake News” zu erkennen. Mehr als die Hälfte der Über-80-Jährigen sagte, keine E-Mails verschicken zu können.

Bei einer allgemeineren Frage zu Digitalisierung sagten 20 Prozent der Befragten, das Leben sei immer schwerer zu durchschauen. 10 Prozent sprachen vom Gefühl, den Anschluss an die heutige Zeit verpasst zu haben.

Für die Studie wurden zwischen Mai und August 2024 bundesweit 2.000 Personen telefonisch befragt. Die Studie “Senioren, Informationen und Medien” wird alle drei Jahre organisiert. Hinter dem Projekt des verantwortlichen Forschungsverbunds stehen die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg, die Medienanstalt Rheinland-Pfalz und der Südwestrundfunk. Beteiligt ist auch die Katholische Hochschule Freiburg.