Vier Tage, 600 Konzerte: Beim Deutschen Chorfest kommen von 29. Mai bis 1. Juni Chöre aller Genres nach Nürnberg. Von Kinderchören über Kantoreien, Männergesangvereine und Hochschulensembles bis zu Vocal Bands reicht die Bandbreite, wie der Deutsche Chorverband am Donnerstag in Nürnberg bekannt gab. Rund 400 Chöre mit insgesamt rund 12.000 Sängerinnen und Sängern seien dabei. Die meisten Konzerte sind für das Publikum kostenfrei zu erleben.
Das größte Amateurmusik-Festival Deutschlands wird heuer unter dem Motto „Stimmen der Vielfalt“ gefeiert – laut Chorverbandspräsident Christian Wulff bewusst: Es lade „als ein Fest der Begegnung zum menschlichen Miteinander, zum Aufeinander-Zugehen, Zuhören und Mitsingen“ ein. Die Teilnahme der vielen Chöre belege „den hohen Stellenwert des Chorsingens in und für unsere Gesellschaft“, sagte der Altbundespräsident.
Bei den rund 20 „Chorfest-Plus-Konzerten“ gestalten jeweils Ensembles unterschiedlicher Ausrichtung das Programm gemeinsam. So entstehen neue Verbindungen, wie es hieß – im interreligiösen Dialog oder in der Begegnung von Tradition und Moderne. Zu hören sind etwa der Windsbacher Knabenchor mit dem Mädchenchor der Regensburger Domspatzen oder der Kings Choir aus Namibia mit den Vivid Voices. Eckart von Hirschhausen ist mit dem Charité Chor Berlin zu erleben.
Im Tagesprogramm wechseln sich die Chöre für 477 Konzerte an 30 Spielstätten im Halbstundentakt ab. Im Wettbewerb treten 114 Chöre in zwölf Kategorien an. Auch in sozialen Einrichtungen und in Gottesdiensten sind Ensembles zu hören.
Spontanes Mitsingen ist bei täglich mehreren Singalongs möglich. Erstmals wird heuer ein Festivalchor ins Leben gerufen, der das Abschlusskonzert mitgestaltet. Zentraler Punkt ist die Bühne auf dem Hauptmarkt: von der Eröffnung, zu der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr erwartet wird, bis zu abendlichen Auftritten internationaler Ensembles.
Das Chorfest will auch „neue Impulse für eine lebendige chormusikalische Erinnerungskultur“ geben. So werden etwa am 30. Mai im Germanischen Nationalmuseum die Preisträger des Arrangement-Wettbewerbs zum „Deutsch-Jüdischen Liederbuch von 1912“ gekürt.