Fast jede zehnte Kontrolle im Bereich der Lebensmittelüberwachung in Thüringen hat 2023 Mängel aufgezeigt. In der großen Mehrheit der Fälle sei gegen Kennzeichnungspflichten etwa zu Inhaltsstoffen verstoßen worden, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) am Dienstag in Erfurt bei der Vorstellung des Jahresberichts zur amtlichen Lebensmittelüberwachung. Nur 0,3 Prozent der entnommenen Proben seien als gesundheitsgefährdend eingestuft worden.
Insgesamt seien im vergangenen Jahr 23.862 Kontrollen in 12.543 Betrieben durchgeführt worden. 22 Produktionsräume mussten laut Werner vorübergehend geschlossen werden, meist wegen Schädlingsbefall oder Baumängeln der Betriebsräume. Die Kontrolleure verhängten 215 Bußgelder und erstatteten in 42 Fällen Strafanzeige.
Als ein Schwerpunkt der Kontrollen seien im vergangenen Jahr die Hygienevorgaben von Getränke-Ausschankanlagen sowie die Sauberkeit von Schlachttieren überprüft worden. Hierbei seien keine gravierenden Auffälligkeiten festgestellt worden. Grundsätzlich kontrollierten die Ämter gezielter als noch vor einigen Jahren, weswegen zuletzt bei weniger Kontrollen mehr Beanstandungen ausgesprochen worden seien.
Im Rahmen von Kontrollen von Groß- und Gemeinschaftsküchen seien fast hundert Kochstellen überprüft worden. In immerhin vier Fällen sei ein gesundheitsgefährdender Befall mit Listerien festgestellt worden. Infektionen mit diesem Bakterium sorgen mehrheitlich für Fieber, Übelkeit und Erbrechen. Schwere Formen der Listeriose können bei älteren oder immungeschwächten Personen vorkommen.