Beim 20. Bützower Häftlingstreffen am 7. und 8. November steht die politische Haft in der DDR im Umbruch 1989 im Mittelpunkt. Auch solle in Bützow (Landkreis Rostock) eine Zwischenbilanz zu dem Veranstaltungsformat gezogen werden, das das Gedenken an die Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft, Zeitzeugengespräche und die Begegnung der Generationen mit politisch-historischer Bildung verbindet, teilten die Friedrich-Ebert-Stiftung und der Landesbeauftragte für MV für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Burkhard Bley, am Montag mit. Weitere Mitveranstalter sind die Landeszentrale für politische Bildung MV, der Verein Politische Memoriale und die Stadt Bützow. Die Veranstaltung steht allen Interessierten offen. Sie ist als Lehrerfortbildung anerkannt. Tagesbesucher ohne Übernachtung sind willkommen und können sich per Mail an schwerin@fes.de anmelden.
Am Gedenken am ersten Tag um 14.30 Uhr vor dem Krummen Haus nimmt den Angaben zufolge Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag, teil. Zur Eröffnung der Tagung im Rathaus Bützow um 16 Uhr werde sie ein Grußwort sprechen. Andreas Wagner, Initiator des Häftlingstreffens, wolle in einem Vortrag auf die zurückliegenden zwei Jahrzehnte blicken und anschließend im Podium über Perspektiven der Aufarbeitung mit dem Zeitzeugen Uwe Kaspereit sprechen. Den Tag beschließe die szenische Lesung „Oktoberfrühling – Kaleidoskop einer Revolution“ des Berliner Recherchekollektivs Vajswerk.
Den zweiten Tag eröffne Volker Höffer, Leiter der Außenstelle Rostock des Stasi-Unterlagen-Archivs, mit einem Impuls zur politischen Haft in Zeiten des Umbruchs, an den sich ein Zeitzeugengespräch anschließe. Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Sternberg haben sich den Angaben nach in einem Zeitzeugenprojekt mit den Biografien von Uwe Kaspereit und Jürgen Eggert beschäftigt und werden in einem Gespräch mit den ehemaligen politischen Häftlingen Fragen von Freiheit und Rechtsstaatlichkeit klären und in Bezug zu gegenwärtigen Problemen setzen.