Im sächsischen Zwickau ist am Dienstag mit einer Mahnwache an die Opfer der rechtsextremen Terrorgruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) erinnert worden. Wie der Verein Alter Gasometer als Veranstalter mitteilte, soll mit dem jährlichen Gedenken am Tag der sogenannten Selbstenttarnung des NSU vor allem Mitgefühl für die Hinterbliebenen der Opfer ausgedrückt werden. Gemeinsam gelte es, ein Zeichen gegen das Vergessen zu setzen. Bis zur sogenannten Selbstenttarnung des NSU am 4. November 2011 lebten die Mitglieder der Terrorzelle in Chemnitz und Zwickau weitgehend unbehelligt im Untergrund.
Mit dem Gedenken solle auch „auf die bleibenden Folgen des NSU-Terrors“ aufmerksam gemacht werden. Es sei wichtig, die Opfer in den Mittelpunkt zu rücken, hieß es. Die Taten des NSU hätten tiefe Wunden hinterlassen. An den zehn Gedenkbäumen im Schwanenteichpark sollten Blumen niedergelegt werden. Die Namen der zehn von der Terrorgruppe ermordeten Menschen wurden verlesen. Auch mit einer Schweigeminute wurde der Opfer gedacht. Als Zeichen der Hoffnung und der Mahnung waren die Bäume symbolisch mit Kranichen geschmückt.
Dem NSU fielen in einer Mordserie zwischen 2000 und 2007 zehn Menschen aus rassistischen und rechtsextremistischen Motiven zum Opfer. Neben der Terroristin Beate Zschäpe, die 2018 zu lebenslanger Haft verurteilt wurde, gehörten dem NSU-Trio die Thüringer Rechtsextremisten Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt an. Böhnhardt und Mundlos töteten sich im November 2011 in Eisenach nach einem Banküberfall auf der Flucht vor der Polizei selbst.