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Zweiter Anlauf für Bayreuth: Regionalbischofs-Stelle ausgeschrieben

Nach der gescheiterten Besetzung der Regionalbischofs-Stelle in Bayreuth im Juni nimmt die evangelische bayerische Landeskirche einen neuen Anlauf: In der September-Ausgabe des „Amtsblatts“ ist die Stelle von Noch-Amtsinhaberin Dorothea Greiner nun erneut ausgeschrieben – quasi wortgleich zum ersten Anlauf in der April-Ausgabe. Ende Juni hatte die Landeskirche die Besetzung der Stelle mit dem Nürnberger Dekan Jonas Schiller öffentlich gemacht, dieser zog einen Tag nach der Bekanntgabe aber wieder zurück. Das komplizierte Besetzungsverfahren für die Stelle musste daraufhin komplett neu gestartet werden.

Gesucht wird der Stellenausschreibung zufolge eine „Oberkirchenrätin bzw. Oberkirchenrat im Kirchenkreis Bayreuth“, der zum einen Mitglied im Landeskirchenrat – also einem der vier Organe der Kirchenleitung – und zum anderen Regionalbischöfin beziehungsweise Regionalbischof im Kirchenkreis Bayreuth ist. Dafür suche man eine „teamfähige, inspirierende Führungspersönlichkeit“, die auf Leitungsebene die „gesamtkirchlichen Aufbrüche mitgestaltet“ und im eigenen Kirchenkreis diese Transformationsprozesse „transparent, aktiv und motivierend kommuniziert. Begonnene Veränderungen sollen “stringent weitergeführt werden”.

Zu diesen begonnenen Veränderungsprozessen gehört auch, dass der Kirchenkreis Bayreuth in seiner jetzigen Form die zehnjährige Amtszeit (eine Verlängerung um fünf weitere Jahre ist möglich) nicht überdauern wird. Durch sinkende Mitgliedszahlen und knapper werdende Finanzmittel strafft die bayerische Landeskirche seit Jahren schon ihre Strukturen – dazu gehören neben Fusionen von Dekanatsbezirken im ganzen Land auch die Reduzierung der Kirchenkreise von derzeit sechs auf künftig vier. Aus den drei fränkischen Kirchenkreisen soll demnach nur noch ein Duo werden – Details zum Zuschnitt oder dem Dienstsitz sind noch unklar.

Die Bewerbungsfrist auf die erneute Ausschreibung läuft bis zum 21. September. Nachdem die Wahl von Dekan Schiller auch erneut eine Debatte um den Frauenanteil in kirchlichen Leitungspositionen losgetreten hatte, wird der Wunsch nach Bewerberinnen nochmals verstärkt betont. Aus der Formulierung im April, dass „besonders auch Bewerbungen von Frauen“ begrüßt würden, wurde nun, dass man „deshalb ausdrücklich Bewerbungen von Pfarrerinnen“ begrüße. Eine nahtlose Wiederbesetzung erscheint wegen des komplexen Verfahrens schwierig, Amtsinhaberin Greiner geht zum 31. Oktober in den Ruhestand. (00/2556/29.08.2024)