Zwei jüdische Friedhöfe in Augsburg sind in jüngster Zeit Ziel von Vandalismus geworden. Zwischen 12. und 17. Juni haben bislang unbekannte Täter auf dem historischen jüdischen Friedhof im Stadtteil Kriegshaber insgesamt sieben Grabsteine umgeworfen und zerbrochen, wie ein Sprecher der Israelitischen Kultusgemeinde Augsburg (IKG) dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Mittwoch auf Anfrage bestätigte. Es sei ein Schaden von mehreren Tausend Euro entstanden. Zuerst hatte die „Augsburger Allgemeine“ über die Taten berichtet.
Der IKG-Sprecher sagte, die Polizei ermittle in alle Richtungen, es gebe bislang aber keine Verdächtigen: „Klar ist, dass das kein Versehen gewesen sein kann.“ Um die teils jahrhundertealten Grabsteine umzustürzen, brauche es viel Kraft. Der historische Friedhof, der zwischen 1765 und 1775 errichtet und bis in die 1950er Jahre hinein genutzt wurde, werde von der IKG Augsburg zusammen mit dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern gepflegt und betreut: „Wir prüfen nun, ob man die beschädigten Steine wieder reparieren kann.“
Ebenfalls Ziel einer Vandalismus-Attacke wurden die Außenmauern des jüdischen Friedhofs im Stadtteil Hochzoll. Die frisch gestrichenen Wände wurden laut IKG-Sprecher mit Parolen aus dem linken Spektrum beschmiert. Auch hier sei bislang kein Täter ermittelt. „Wir haben alle Taten angezeigt“, sagte der Sprecher. Schwerwiegender als der materielle Schaden sei aber der gefühlte. „Das tut wirklich weh“, betonte der Gemeindevertreter: „Wir können nicht verstehen, dass Menschen so etwas tun.“ (1998/18.06.2025)