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Zentralstelle Cybercrime ermittelt Nutzer von Missbrauchs-Plattform

Nach Ermittlungen, an denen das Dezernat „Cybercrime“ beim Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) beteiligt ist, sind in 31 Staaten Durchsuchungen bei Nutzern einer Missbrauchs-Plattform im Darknet durchgeführt worden. Wie das Dezernat am Mittwoch zusammen mit dem Zentrum zur Bekämpfung von Kinderpornografie und sexuellem Missbrauch im Internet (ZKI) mitteilte, konnte weltweit bisher die Identität von 1.393 Tatverdächtigen festgestellt werden. Gegen die Betreiber sowie rund 190.000 Nutzer der Plattform liefen weitere Ermittlungen. Die weltweite Koordination habe Europol übernommen.

Laut Mitteilung beschäftigten sich die bayerischen Ermittler bereits seit Anfang 2022 mit der Darknet-Plattform „KidFlix“. Diese biete den Download von Bildern und das Streamen von Videodateien an, die teilweise den schweren sexuellen Missbrauch von Kindern zeigen.
Die internationalen User konnten sich registrieren und per Kryptowährungen bezahlen. Auf der Plattform standen ihnen mehr als 91.000 Videos mit einer Gesamtlaufzeit von 6.288 Stunden zur Verfügung. Insgesamt waren demnach 1.800.000 Nutzer weltweit seit 2022 zumindest zeitweise angemeldet.

Auch die Identifizierung von missbrauchten Kindern sei wesentlicher Bestandteil der Arbeit gewesen. Sobald bekannt geworden sei, dass Kinder bei den Tatverdächtigen wohnten, habe man alles unternommen, um sofort eingreifen zu können. Neben der Festnahme von Tatverdächtigen sei am 11. März auch ein Server, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt 72.000 Videos befanden, beschlagnahmt worden.

In Bayern seien im Rahmen eines gemeinsamen „Action Days“ bereits am 10. März Durchsuchungen bei neun Tatverdächtigen durchgeführt worden. Insgesamt hatten im gesamten Ermittlungskomplex zwölf Tatverdächtige ihren Wohnsitz in Bayern. Deutschlandweit werde gegen 103 Tatverdächtige ermittelt. Die weltweiten Ermittlungen dauern der Mitteilung zufolge an, da insbesondere die Betreiber der Plattform bislang nicht identifiziert werden konnten. (1143/02.04.2025)