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Zeichnungen Werner Tübkes in Frankfurt

Das Städel-Museum in Frankfurt am Main zeigt ab diesen Mittwoch Werke des Leipziger Künstlers Werner Tübke (1929-2004). Tübke sei als ein Hauptvertreter der Leipziger Schule einer der bedeutendsten Künstler in der ehemaligen DDR gewesen, sagte Museumsdirektor Philipp Demandt am Dienstag. Die bis 28. September geöffnete Schau „Werner Tübke. Metamorphosen“ sei dem Sammlerpaar Eduard und Barbara Beaucamp zu verdanken. Die Schenkung der Sammlung von 46 Zeichnungen und einzelnen Aquarellen aus allen Schaffensperioden Tübkes sei „eine Sternstunde für das Städel“.

„Tübke war einer der eigenwilligsten Maler der deutschen Nachkriegszeit“, erläuterte die Kuratorin Regina Freyberger. Sein bekanntes Monumentalgemälde im Panorama-Museum in Bad Frankenhausen zum Gedenken an den Bauernkrieg vor 500 Jahren schildere ein Scheitern und sei darin anti-ideologisch. Tübke habe Zeichnungen gleichberechtigt mit Gemälden und der Druckgrafik entworfen und darin eine größere Freiheit und formale Vielfalt verwirklicht. Seine zutiefst subjektive Kunst „unterläuft immer wieder das Realistische“.

Die Ausstellung gruppiert die Werke in fünf Kapitel. In den Selbstdarstellungen zeigt sich der Künstler häufig in Stellvertreterfiguren des Harlekins oder Narren. Historische Ereignisse gestaltete Tübke im Rückgriff auf die Kunstgeschichte. So erinnern Werke des Zyklus „Lebenserinnerungen des Dr. jur. Schulze“ (1965-1967) über die NS-Terrorjustiz an Darstellungen der christlichen Passionsgeschichte. Landschaften und Alltagsszenen sind weitere Kapitel gewidmet, und in den „Fabeln“ treten in mythologischen und biblischen Motiven Außenseiter der Gesellschaft auf.