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Zehn Jahre “Laudato Si” – KDFB fordert feministische Klimapolitik

Ohne Frauen keine Klimawende: Ein katholischer Frauenverband will Nachhaltigkeit, Fairness und Mitsprache verankern. Sogar das Grundgesetz soll dafür geändert werden.

Eine “feministische Klimapolitik” fordert der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB). Das erklärte der Frauenverband am Dienstag anlässlich des zehnten Jahrestags des Erscheinens der päpstlichen Umweltenzyklika “Laudato Si”. Am 18. Juni 2015 hatte Papst Franziskus mit dem Dokument zur Bewahrung der Schöpfung aufgerufen.

Der KDFB sieht “Laudato Si” als bleibenden Auftrag: “Wir tragen Mitverantwortung dafür, kommenden Generationen eine Welt zu hinterlassen, in der sie gut und würdig leben können – in Solidarität mit allen Menschen, weltweit und über alle Unterschiede hinweg”, sagte Monika Arzberger, Vizepräsidentin des KDFB.

“Eine solidarische, nachhaltige Zukunft ist ohne Geschlechtergerechtigkeit nicht denkbar”, betonte Arzberger. Denn Frauen seien weltweit besonders stark von den Folgen der Klimakrise betroffen. Gleichzeitig seien sie entscheidende Akteurinnen für eine nachhaltige und gerechte Zukunft. Klimapolitik müsse daher den Kampf gegen den Klimawandel mit der Förderung von Geschlechtergerechtigkeit verbinden, so der Frauenbund.

Um das Nachhaltigkeitsprinzip sichtbar als verbindlichen Maßstab deutscher Politik und Gesetzgebung festzuschreiben, fodert der KDFB die Verankerung des Nachhaltigkeitsprinzips im Grundgesetz. Die enge Verbindung zwischen Klimawandel, Konflikten und Geschlechtergerechtigkeit müsse anerkannt werden. Weltweit gelte es, Frauen als Akteurinnen für den Klimaschutz und Anpassungsstrategien zu stärken sowie ihre Teilhabe an klimapolitischen Entscheidungsprozessen zu sichern.

Der Frauenverband plädiert unter anderem dafür, Unternehmen in Deutschland zu verpflichten, Sorgfaltspflichten entlang der gesamten Wertschöpfungskette umzusetzen. Außerdem brauche es auf europäischer Ebene “ein wirksames Lieferkettengesetz”. Der KDFB betont in seiner Mitteilung, zentral für globale Gerechtigkeit seien zudem faire Handelsbedingungen und die Förderung einer umweltverträglichen, standortgerechten Landwirtschaft. Daneben brauche es den Schutz bäuerlicher Strukturen und die Begrenzung von Boden- und Lebensmittelspekulationen, sowie kurzfristige Maßnahmen zur CO2-Reduktion.