In Hamburg findet vom 20. April an die vierte „Woche des Gedenkens“ statt. Das Programm umfasst mehr als 70 Veranstaltungen, darunter Begegnungen mit Zeitzeugen, Lesungen, Rundgänge, Diskussionen, Vorträge, Konzerte und Filme, wie das Bezirksamt Hamburg-Mitte am Donnerstag mitteilte.
Bei der zentralen Eröffnungsveranstaltung am 24. April (19 Uhr) vergibt die Bezirksversammlung nach eigenen Angaben in Gedenken an Esther Bejarano zum dritten Mal den Preis „Verantwortung – damals und heute“, um herausragendes zivilgesellschaftliches Engagement im Sinne von Bejarano sichtbar zu machen, zu ehren und zu fördern.
Am 3. Mai, dem Jahrestag der Befreiung Hamburgs durch britische Truppen, wurde auch Bejarano in Lübz befreit. Im Uebel&Gefährlich findet aus diesem Anlass ein „Abend für Esther Bejarano“ mit einem Konzert der Bejarano & Mircophone Mafia sowie einer Lesung des Historikers Benet Lehmann statt, dessen neue Biografie über Bejarano im Herbst erscheint.
Im Bezirksamt Hamburg-Mitte ist die Ausstellung „Rechte Gewalt in Hamburg von 1945 bis heute“ zu Gast. Die Ausstellung der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte zur Erinnerung an die Opfer der NS-Verbrechen zeigt die Entwicklung rechter Gewalt in Hamburg über viele Jahrzehnte.
In der Zentralbibliothek erzählt die Ausstellung „Ach schau an, und wer küsst mir?“ von der Familie des jüdischen Mädchens Marion Baruch in Hamburg. Nur ihre Schwester Helga konnte nach Palästina flüchten und überlebte als einzige in der Familie die NS-Zeit.
Ein Schulprogramm bietet jungen Menschen Begegnungen mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sowie Gespräche zu Hamburger Familiengeschichten aus der damaligen Zeit.
Die „Woche des Gedenkens“ beginnt mit dem historischen Termin der Räumung des KZ Neuengamme und dem Gedenken an die Ermordung von 20 jüdischen Kindern und 28 KZ-Häftlingen am 20. April 1945 im Stadtteil Rothenburgsort. Sie läuft bis zum 8. Mai.