Artikel teilen:

Wittumspalais kommt in die Kur

Am Wittumspalais der Klassik Stiftung Weimar haben am Montag umfangreiche Sanierungsarbeiten begonnen. Bis voraussichtlich Ende November sollen das Mauerwerk und das Dach des historischen Gebäudes instandgesetzt werden, sagte eine Stiftungssprecherin am Montag in Weimar dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Museum und die dem Haus angeschlossene Parkanlage im Hof seien während der Bauarbeiten für die Öffentlichkeit geschlossen.

Die Arbeiten sind den Angaben zufolge notwendig geworden, nachdem unter anderem der nachträgliche Einbau des Festsaals Ende des 18. Jahrhunderts zu Absenkungen im Dachstuhl geführt hatten. In jüngerer Zeit seien dann vertikale Risse an den Hoffassaden hinzugekommen, die ebenfalls auf statisch-konstruktive Mängel hindeuteten.

Wie die Sprecherin weiter mitteilte, werde im Zuge der Instandsetzung ein Ringanker in die Mauerkrone eingebaut und der Dachstuhl repariert. Zudem sollen die Dachflächen des Palais sowie des zum Theaterplatz ausgerichteten Nordflügels erneuert werden. Für die Arbeiten seien Gesamtkosten in Höhe von rund 700.000 Euro veranschlagt. Das Geld stamme aus Investitionsmitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

Das heutige Wittumspalais wurde zwischen 1767 und 1769 durch den Minister am Weimarer Hof, Jakob Friedrich von Fritsch (1731-1814), als Stadtresidenz in Auftrag gegeben. Nach 1774 war das Gebäude langjähriger Witwensitz von Herzogin Anna Amalia (1739-1807) und bildete zu ihren Lebzeiten ein Zentrum des gesellschaftlichen und literarischen Lebens in Weimar.