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Wittekindshof startet digitales Modellprojekt für bessere Begleitung

Die Diakonische Stiftung Wittekindshof startet ein Modellprojekt zur Verbesserung der Assistenz für Menschen mit Beeinträchtigungen. Kern des durch den Europäischen Sozialfonds (ESF) unterstützten Projekts sei die Verbindung der bewussten Wahrnehmung und Gestaltung von Bewegung (Kinästhetik) mit einer digitalen, lernenden Software, erklärte die Stiftung am Mittwoch in Bad Oeynhausen. Ziel sei es, die Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende in der Eingliederungshilfe zu verbessern und die Qualität der Assistenz für Menschen mit Beeinträchtigung weiter zu steigern.

Das Projektvolumen beträgt den Angaben zufolge 1,2 Millionen Euro für eine Laufzeit bis Sommer 2028. Insgesamt würden 333 Mitarbeitende aus den Wohnbereichen der Stiftung beteiligt und geschult.

Mit dem Projekt sollen die Bewegungskompetenz der Mitarbeitenden wie auch die Selbstständigkeit der unterstützten Menschen gestärkt werden, wie es hieß. Durch Schulungen sollen die Mitarbeitenden lernen, Bewegungsabläufe schonend und gemeinsam mit den begleiteten Menschen zu gestalten. Die digitale Lernplattform werde zu einem Wissensspeicher, in den die Mitarbeitenden ihr eigenes Wissen und ihre Erfahrungen einbringen können. Dadurch werde das Angebot kontinuierlich erweitert und an den tatsächlichen Bedarf angepasst. Zudem sollen mit dem Projekt aufwendige Dokumentationsprozesse erleichtert werden.

Die Mitarbeitenden leisteten täglich Außergewöhnliches, sagte der theologische Vorstand des Wittekindshofs, Pfarrer Marian Zachow. „Damit sie auch in Zukunft Menschen mit Beeinträchtigung bestmöglich begleiten und unterstützen können, müssen wir neue Wege gehen“, erklärte Zachow.

Die 1887 gegründet Diakonische Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen, ist eines der großen diakonischen Dienstleistungsunternehmen in Deutschland. Mit rund 3.900 Mitarbeitenden unterstützt der Wittekindshof nach eigenen Angaben Menschen mit und ohne Beeinträchtigung in allen Lebensphasen. Die Angebote reichen von unterschiedlichen Wohnformen über Bildungs- und Arbeitsmöglichkeiten bis hin zu Gesundheits- und Freizeitangeboten. Die diakonische Stiftung ist an 18 Standorten in Ostwestfalen, dem Münsterland und dem Ruhrgebiet vertreten.