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“Wir wollen keinen Kahlschlag”

Die katholische Diözese Rottenburg-Stuttgart stellt sich auf einen harten Sparkurs ein und wird sich von rund 1.000 Immobilien trennen. „Was wir nicht wollen, ist ein Kahlschlag in den Gemeinden“, sagte der seit Dezember amtierende Bischof Klaus Krämer im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Krämer strebt nach eigenen Worten Kooperationen mit evangelischer Kirche, Schulen und Vereinen an, um Räume gemeinsam zu nutzen und Synergien zu schaffen.

Entspannt blickt der 61-Jährige auf die bevorstehenden Kirchengemeinderatswahlen an diesem Sonntag (30. März). Man habe in den allermeisten Gemeinden genügend Frauen und Männer für eine Kandidatur gewinnen können. „Das war durchaus eine positive Überraschung, weil wir ja wissen, dass es anspruchsvoller und anstrengender geworden ist, sich im Ehrenamt zu engagieren“, sagte der Bischof.

Für Frauen im Priesteramt ist es nach Krämers Einschätzung noch zu früh. Das könne auch die deutsche Kirche nicht alleine entscheiden, dazu brauche es einen Grundkonsens in der Gesamtkirche. „Den sehe ich im Moment nicht, aber es entwickelt sich einiges. Wir müssen jedenfalls zu einem Weg finden, der nicht zu einer Spaltung der Kirche führt.“ Dass zuvor der Diakonat für Frauen geöffnet wird, halte er für wünschenswert.

Mit der für die Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Diözese zuständigen Kommission hat der Bischof bereits erste Gespräche geführt. Einen Abschlussbericht erwartet er Anfang 2027. „Ich fürchte aber, dass dieses Thema nie ganz abgehakt sein wird, weil es auch immer wieder neue Fälle geben wird“, sagte Krämer. Andererseits könne man sehr viel präventiv gegen Missbrauch tun. (0675/26.03.2025)