Artikel teilen:

„Wir sind aus aller Welt, aber abgeschnitten von der Welt“

Generalsuperintendentin des Sprengels Potsdam Heilgard Asmus, besuchte das Asylbewerberheim in Hennigsdorf.

Von Alexandra Wolff

Als „menschenunwürdig“ bezeichnet die Synodale Arbeitsgruppe für Flucht und Migration des Kirchenkreises Oberes Havelland die Unterkunft von Flüchtlingen im Asylbewerberheim Stolpe in Hennigsdorf. In diesem Zusammenhang lud die Arbeitsgruppe Generalsuperintendentin Heilgard Asmus und Superintendent Uwe Simon in das Asylbewerberheim Stolpe in Hennigsdorf ein. Die Generalsuperintendentin des Sprengels Potsdam der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist auch Vorsitzende des Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit. Zusammen mit Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises Oberes Havelland kamen sie bei dem Besuch des Heims ins Gespräch mit Vertretern des Landkreises. In einem „Positionspapier zu Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis Oberhavel“ schreiben die Flüchtlinge aus Stolpe-Süd: „Wir kommen aus den verschiedenen Teilen der Welt, aber hier sind wir abgeschlossen von der Welt. Weder Internetzugang noch Fernsehen ist möglich.“ Sie fühlten sich überdies nicht geschützt, sondern bewacht, klagten über zu kleine und unhygienische Räume und defekte Herde in den Küchen.

Gutscheine statt Bargeld?

„Zu allererst wollen wir als für die Flüchtlingsberatung Verantwortlichen einen Eindruck über die Situation von Flüchtlingen in Hennigsdorf gewinnen und mit den Verantwortlichen des Landkreises darüber ins Gespräch kommen“, teilte Superintendent Uwe Simon vor dem Treffen mit. „Zugleich ist uns aber auch an einer erneuten und intensiveren öffentlichen Diskussion über die im Landkreis Oberhavel immer noch praktizierte Gutscheinregelung gelegen, die vom Kreistag und der Landesregierung kritisiert, an der in Oberhavel aber festgehalten wird.“

Weiterlesen