Ab sofort zahlt Thüringen wieder Zuschüsse zur Reparatur von defekten Elektrogeräten. Der sogenannte Reparaturbonus solle Menschen motivieren, langlebige und qualitativ hochwertige Geräte zu wählen und diese bei Bedarf reparieren zu lassen, sagte Projektleiterin Julia Gräser von der Verbraucherzentrale Thüringen am Montag in Erfurt zum diesjährigen Programmstart.
Der Reparaturbonus wird in Thüringen seit 2021 an diejenigen ausbezahlt, die Elektrogeräte reparieren lassen, anstatt diese zu entsorgen. Notwendig sei hierfür ein Antrag bei der Verbraucherzentrale Thüringen. Damit sei es möglich, die Hälfte der Kosten erstattet zu bekommen. Die Förderung liegt den Angaben zufolge auch in diesem Jahr wieder bei maximal 100 Euro pro Thüringerin und Thüringer. Wer anstelle eines Fachbetriebs ein ehrenamtlich geführtes Reparatur-Café beauftrage, erhalte 100 Prozent der Kosten für das verbaute Ersatzteil.
Umweltminister Tilo Kummer (BSW) sagte, er wisse, dass die meisten Menschen Einweg-Schrott satthaben. Der Reparaturbonus sei daher nicht nur gut für Geldbeutel und Umwelt, er helfe auch den lokalen Reparaturläden und den besonders engagierten Reparaturcafés.
In den vergangenen Jahren gab es den Angaben zufolge im Schnitt rund 65 Reparaturen täglich, die durch den Bonus unterstützt wurden. Laut einer Studie des Berliner Fraunhofer-Instituts für Zuverlässigkeit und Mikrointegration konnten durch den Reparaturbonus allein zwischen 2021 und 2023 fast 3.000 Tonnen klimaschädliches Kohlendioxid eingespart und fast 400 Tonnen Elektroschrott vermieden werden.