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Wieder Proteste gegen geplante Castor-Transporte aus Garching

Anti-Atomkraft-Initiativen und Umweltgruppen haben am Samstag im nordrhein-westfälisch Ahaus gegen die drohenden Castor-Transporte ins dortige Brennelemente-Zwischenlager protestiert. Zu der Kundgebung kamen nach Angaben der Veranstalter mehr als 500 Menschen. Sie kritisierten die Gefahren von Atommülltransporten über Autobahnen und die nach wie vor ungelöste Endlagerfrage. Laut Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung sollen 152 Behälter mit rund 300.000 Brennelementekugeln aus dem Forschungszentrum Jülich nach Ahaus im westlichen Münsterland gebracht werden.

Das Bundesamt hatte im August die Genehmigung der Castor-Transporte durch Nordrhein-Westfalen erteilt. Die Beförderungsgenehmigungen sind bis Mitte 2027 gültig und können unverzüglich vollzogen werden. Matthias Eickhoff von der Initiative Sofa (Sofortiger Atomausstieg) Münster kündigte bei der Demo weitere Proteste an. Am kommenden Donnerstag (9. Oktober) sei eine Solidaritäts-Mahnwache bayerischer Umweltgruppen am ehemaligen Forschungsreaktor Garching geplant, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Beim Start der ersten Castor-Transporte solle es zeitgleich Aktionen in Jülich und Ahaus geben.

Vor dem Verwaltungsgericht Berlin ist derzeit eine Klage des BUND NRW gegen die Transportgenehmigung anhängig. Kerstin Ciesla, stellvertretende BUND-Landesvorsitzende, appellierte bei der Demo an die Landesregierung, das Ergebnis abzuwarten und die Vorbereitungen der Polizei für die Castor-Transporte nach Ahaus zu stoppen: „Es dürfen keine Fakten geschaffen werden, solange noch vor Gericht verhandelt wird.“

Um den Transport des Atommülls nach Ahaus hatte es einen jahrelangen Rechtsstreit gegeben. Ende 2024 wies das Oberverwaltungsgericht NRW die Klagen der Stadt Ahaus und eines Bürgers gegen die Genehmigung zur Aufbewahrung der 152 Castoren im Zwischenlager Ahaus ab.