Oelde – Unter dem Titel „Licht ist meine Lieblingsfarbe. Ein Ostwestfale in der Weltliteratur“ zeigt das Westfälische Literaturmuseum in Oelde eine Ausstellung über Hans Wollschläger (1935-2007).
Der in Minden geborene und in Herford aufgewachsene Schriftsteller gehöre zu den vielseitigsten westfälischen Künstlern des 20. Jahrhunderts, erklärte das Museum. Wollschläger sei auch Biograph, Essayist, Übersetzer, Kulturkritiker und Musiker gewesen. Vor allem seine „Ulysses“-Übertragung ins Deutsche, erstmals 1975 erschienen, gelte als Meilenstein der James-Joyce-Rezeption. Die Sonderschau bis 10. April soll die vielen Facetten des Arno-Schmidt-Schülers vorstellen.
In fünf Themenbereichen werden Leben und Werk Wollschlägers beleuchtet, wie es weiter hieß. Dabei geht es um seine „Idole“ James Joyce oder Johann Sebastian Bach, aber auch um die Freundschaften, die er mit Zeitgenossen wie dem Autoren Arno Schmidt (1914-1979) und dem Soziologen Theodor W. Adorno (1903-1969) pflegte. Wollschlägers 1982 erschienener experimenteller Roman „Herzgewächse oder der Fall Adams“ ist ebenfalls Thema der Ausstellung.
Des Weiteren wird ein Blick auf die Kindheit und Jugendzeit des Pastorensohnes in der westfälischen Stadt Herford geworfen, mit der ihn eine Hass-Liebe verband. Ab 1957 lebte Wollschläger in Bamberg. Nach seinem Tod ging sein vollständiges Archiv an die dortige Staatsbibliothek.epd
Artikel teilen: