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Wertschätzendes Zuhören – so gelingt’s

Weg mit dem Handy, her mit der Aufmerksamkeit: Richtig zuzuhören, kann man lernen – und damit hilft man oft mehr als mit schnellen Ratschlägen. Eine Expertin erklärt, worauf es bei solch einem Gespräch ankommt.

An immer mehr Orten hierzulande entstehen Räume für den Austausch: ob gemütlicher Pavillon, heimeliger Kiosk oder sonnenbeschienene Bank. Beate Strobel ist ehrenamtliche Mitarbeiterin beim Münchner Zuhörraum. Sie hat Tipps, worauf jede und jeder achten kann, um dem Gegenüber wertschätzend zuzuhören.

: Suchen Sie fürs Zuhören einen geeigneten, geschlossenen Raum und schalten Sie Störquellen wie das Handy aus.

: Mit Formulierungen wie “Erzähl’ mir mehr darüber” oder Nachfragen (“Wie ist es dazu gekommen?”) können Sie Ihr Gegenüber zum Sprechen auffordern.

: Schenken Sie dem Gegenüber ungeteilte Aufmerksamkeit und halten Sie Blickkontakt. Einwürfe wie “verstehe” oder “das klingt interessant” zeigen, dass Sie dem Gespräch folgen, und halten es am Laufen.

: Unterbrechen Sie die sprechende Person nicht und halten Sie auch Gesprächspausen aus.

: Bleiben Sie gedanklich bei den Worten und Gefühlen des Gegenübers. Überlegen Sie nicht, welche Erinnerungen und Gefühle das bei Ihnen wachruft.

: Äußern Sie keine Wertungen und vermeiden Sie Suggestiv-Fragen (“Meinst du nicht auch, dass …?”). Auch Ratschläge und eigene Erfahrungen sind beim wertungsfreien Zuhören nicht gefragt.

: Dafür sind Formulierungen hilfreich wie: “Du meinst also, dass …, richtig?” oder: “Wenn ich dich richtig verstehe, sagst du …” – so signalisieren Sie dem Gegenüber, dass Sie gut zuhören und sichergehen wollen, dass Sie alles verstanden haben.

: Zeigen Sie, dass Sie nicht nur die Worte, sondern auch Gefühle bemerken, etwa mit einem Satz wie: “Ich merke, dass dich das belastet/ärgert.”

: Achten Sie auf Mimik, Gestik und Tonfall Ihres Gegenübers sowie auf Ihre eigenen nonverbalen Reaktionen.