Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und das Estnische Kunstmuseum in Tallinn präsentieren ihr erstes gemeinsames Projekt. Geplant sei vom 8. Mai an im Dresdner Lipsiusbau die Ausstellung „Spiegel im Spiegel“ zu estnisch-deutscher Geschichte mit historischen Parallelen und kulturellen Transfers, wie die SKD am Montag in Dresden mitteilten. Rund 150 Gemälde, Grafiken, Objekte sowie Video- und Klanginstallationen werden gezeigt. Im Zentrum steht die Freundschaft zwischen dem estnischen Komponisten Arvo Pärt und dem deutschen Maler Gerhard Richter.
Zu sehen ist Richters „Birkenau-Zyklus“, eine künstlerische Auseinandersetzung mit dem Holocaust. Diesem werden Klanginstallationen und originale, kalligrafisch gestaltete Notenblätter seines estnischen Freundes gegenübergestellt. Die Notenblätter sind Leihgaben des Arvo-Pärt-Zentrums in Laulasmaa, etwa 40 Kilometer von Tallinn entfernt, und erstmals außerhalb Estlands zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 7. Mai vom Präsidenten Estlands, Alar Karis, und Sachsens Ministerpräsidenten Michael Kretschmer (CDU).
Die Schau mit dem vollständigen Titel „Spiegel im Spiegel. Estnische und deutsche Kunst von Lucas Cranach bis Arvo Pärt und Gerhard Richter“ umfasst die Zeit vom Mittelalter bis in die Gegenwart und damit eine mehr als 700-jährige Geschichte beider Länder. Sie ist bis zum 31. August in Dresden zu sehen und im Anschluss in Tallinn.
Anlass ist der 90. Geburtstag des estnischen Komponisten Arvo Pärt am 11. September. Der Titel „Spiegel im Spiegel“ ist einer gleichnamigen Komposition Pärts aus dem Jahr 1978 entlehnt.