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Werberat rügt unter anderem Unternehmen aus Puchheim

Der Deutsche Werberat hat Rügen gegen zwei Unternehmen wegen dargestellter Gewalt gegen Frauen und Sexismus in deren Werbung ausgesprochen. Die „Traut Bürokommunikation“ aus dem bayerischen Puchheim verstieß nach Ansicht des Werberats in einem Instagram-Video gegen Verhaltensregeln, teilte die unabhängige Selbstkontrollinstanz am Donnerstag in Berlin mit. Das Restaurant „Oelder Brauhaus“ im nordrhein-westfälischen Oelde habe in zwei Videos auf seinem Instagram-Kanal gegen die Grundsätze des Anstands verstoßen.

In einem Clip des Restaurants kommt ein Mann an den Tresen und sagt: „Hey sorry, meine Alte mag kein Bier, hast du noch andere Optionen für mich?“, woraufhin der Barkeeper dem „Kunden“ mehrere knapp bekleidete Frauen auf seinem Handy vorstellt. Diese kommentiert er mit Sätzen wie „echt was für die Kiste“. In dem Dialog werden laut Werberat Frauen auf ihre Äußerlichkeiten reduziert und „lediglich als Objekte der sexuellen Begierde des Mannes dargestellt“. In einem weiteren Video wird eine an dem Restaurant vorbeilaufende junge Frau von einem Mann betäubt und in das Restaurant gezerrt.

Einen ähnlichen Ansatz wählte die „Traut Bürokommunikation“ in einem Video, bei dem eine Mitarbeiterin ihre Kündigung einreichen will. Daran wird sie ebenfalls durch Betäubung gehindert. Dies habe „nichts mit einer humorvollen Werbung zu tun, sondern verharmlost und verherrlicht Gewalt an Frauen“.

Der Werberat spricht öffentliche Rügen eigenen Angaben zufolge nur in Ausnahmefällen aus, wenn ein konstruktiver Dialog mit den Unternehmen scheitert. (3303/23.10.2025)