Die Kirche wird kleiner. Der Leiter der Diözese Rottenburg-Stuttgart Clemens Stroppel ist dennoch überzeugt: Kirche leistet vielfältige Lebenshilfe. Die Zahl der Katholiken in Württemberg sinkt auf 1,62 Millionen.
Im Bistum Rottenburg-Stuttgart haben 2023 deutlich weniger Katholiken und Katholikinnen ihrer Kirche den Rücken gekehrt als im Jahr zuvor. Die am Donnerstag veröffentlichte Kirchenstatistik verzeichnet für die württembergische Diözese knapp 30.000 Austritte; das waren rund 9.700 weniger als im Jahr 2022.
Die Gesamtzahl der Katholiken in Württemberg sank innerhalb eines Jahres zum Stichtag 31. Dezember 2023 von 1,66 Millionen auf 1,62 Millionen. Eingerechnet sind hier auch Zu- und Wegzüge sowie Sterbefälle. Die Diözese ist nach Köln und Münster die bundesweit drittgrößte.
Bundesweit zählt die neue Kirchenstatistik rund 20,3 Millionen Katholiken – das entspricht 24 Prozent der Gesamtbevölkerung. 2022 lag die Gesamtzahl bei 20,94 Millionen.
Bistumsleiter Clemens Stroppel sagte, jeder einzelne Austritt sei schmerzlich. Die kirchliche Gemeinschaft lebe von jeder einzelnen Person. “Wir sind miteinander und zum Wohl aller unserer Mitmenschen auf alle angewiesen, die mitglauben, die mitfeiern und mithelfen”. Gerade in einer Zeit von Krisen und Verunsicherung könne die Kirche einen “unverzichtbaren Beitrag der Hoffnung, des Vertrauens und der Solidarität” in die Gesellschaft einbringen, sagte Stroppel. “Für unzählige Menschen leistet Kirche vielfältig ganz konkrete Lebenshilfe.”
2023 gab es bistumsweit 10.700 Täuflinge, 12.400 Erstkommunionkinder und 11.000 Firmlinge. Die Zahlen liegen leicht unter denen des Vorjahrs, 2022 gab es wegen der während der Corona-Pandemie ausgefallenen Feiern aber besonders viele Erstkommunionfeiern und Firmungen. Die Zahl der katholischen Trauungen sank von 2.900 auf 2.300. Katholisch beerdigt wurden im vergangenen Jahr 16.700 Personen.