Der deutsche Weltmusikpreis „Ruth“ geht in diesem Jahr an den aus Burkina Faso stammenden und in Dresden lebenden Musiker Ezékiel Wendtoin Nikiema alias Ezé. Die Leipziger Volkstanzmeisterin Sigrid Doberenz wird zudem für ihr Lebenswerk mit der „Ehren-Ruth“ ausgezeichnet, wie die Leitung des Thüringer Rudolstadt-Festivals am Dienstag mitteilte. Der Preis ist insgesamt mit 5.000 Euro dotiert und wird am ersten Juli-Wochenende auf dem Rudolstadt-Festival vergeben.
In der Begründung der Jury heißt es, Ezé singe über Flucht und Migration, die Klimakrise, über Männlichkeit und Verletzlichkeit – überwiegend auf Deutsch, gelegentlich auf Französisch oder in seiner Heimatsprache Mòoré. Mit seiner Humanität und als sozial, kulturell und politisch aktiver Mensch sei er „ein großer Gewinn für dieses Land“.
Über Sigrid Doberenz heißt es, sie habe einen ganz entscheidenden Anteil an der Entwicklung des Volkstanzes zum Mitmachen in der DDR gehabt. Das technische, methodische und tanzkundliche Wissen und Können, das sie sich selbst in einer Ausbildung zur Tanzmeisterin angeeignet habe, habe auch ihre Vermittlung von Volkstänzen geprägt und sei in ihre Workshops und in ihre drei Tanzbücher („Das Taubenhaus“, „Der Gänsereigen“, „Der Froschkanon“) eingeflossen.
Der deutsche Weltmusikpreis „Ruth“ wird seit 2002 jährlich auf dem Rudolstadt-Festival vergeben. Das bundesweit größte Festival für Roots, Folk und Weltmusik präsentiert vom 3. bis 6. Juli auf rund 30 Bühnen Künstlerinnen und Künstler aus etwa 40 Ländern.