Eine Installation in der Münchner Paulskirche greift die Schäden auf, die während des Zweiten Weltkriegs in dem Gotteshaus entstanden sind. Eingeweiht werde das dauerhafte Kunstwerk mit dem Titel „Heaven’s Gate“ am kommenden Sonntag (18. Mai) bei einem Gottesdienst, teilte das Erzbistum am Montag mit. Die Münchner Künstlerin Brigitte Schwacke werde dabei über ihr Werk sprechen. Am Abend soll es eine Kunstandacht geben.
Schwackes Installation aus eloxiertem Aluminiumdraht greife den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Torbogen am Aufgang zur Kanzel auf und lasse zugleich die bestehende Lücke sichtbar, heißt es weiter. „Mit meiner Strategie der dreidimensionalen Raumzeichnung mit Draht formuliere ich eine filigrane Anmutung des ehemaligen Torbogens“, erläuterte Schwacke. So versuche sie, eine Vorstellung der ehemaligen architektonischen Elemente sowie die Erinnerung an ihre Zerstörung ästhetisch lebendig zu halten.
Wenige Tage vor Kriegsende 1945 war der steinerne Torbogen zum Kanzelaufgang zerstört worden. Dieser wurde nach dem Krieg – anders als der Rest der Kirche – nicht wiederhergestellt. Im Laufe der Jahrzehnte sei der Gedanke entstanden, in Form eines künstlerischen Eingriffs an die ursprüngliche Architektur zu erinnern und die Lücke doch sichtbar zu lassen. Die Münchner Paulskirche an der Theresienwiese, auf der jedes Jahr das Oktoberfest stattfindet, ist eine der bekanntesten Kirchen in München. (1594/12.05.2025)