Bislang hat die palästinensische Hamas die Leichen von acht Geiseln an Israel übergeben. Weitere Übergaben sind geplant. Unterdessen sorgen Bilder einer von der Hamas durchgeführten Hinrichtung für Entsetzen.
Die palästinensische Hamas hat weitere vier Leichen von Geiseln an Israel übergeben. Das bestätigte das Internationale Komitee vom Roten Kreuz am Dienstagabend. Teams der Organisation hätten zudem die Überführung von 45 verstorbenen Palästinensern in den Gazastreifen begleitet.
Insgesamt hat die Hamas bislang die sterblichen Überreste von acht israelischen Geiseln übergeben. Sieben von ihnen identifiziert. Bei der achten Person gibt es derzeit offenbar Unsicherheiten, ob es sich überhaupt um einen toten Israeli handelt. Israel drohte zwischenzeitlich mit harten Sanktionen, sollten die restlichen 20 Toten nicht bald übergeben werden. Für den heutigen Mittwoch sind Medienberichten zufolge weitere Übergaben geplant.
Unterdessen sorgten Bilder einer von der Hamas organisierten Hinrichtung im Gazastreifen für Entsetzen. Das palästinensische Präsidialamt verurteilte am Dienstag aufs Schärfste die Exekutionen, bei denen Dutzende Bürger “außerhalb des Rechtsrahmens und ohne faire Gerichtsverfahren” ums Leben gekommen seien.
Wie lange der Wiederaufbau des zu weiten Teilen zerstörten Gazastreifens dauert, ist nach Einschätzung von Experten nicht absehbar. “Das Ausmaß des Leids der letzten zwei Jahre hat alles übertroffen, was wir die letzten Jahrzehnte gesehen haben”, sagte die Präsidentin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz, Mirjana Spoljaric Egger, in einem Interview der ARD-Tagesthemen. “Wir können jetzt nicht davon ausgehen, dass all das und das Trauma der Menschen über Nacht rückgängig gemacht werden kann.”
Während die Welt auf den Gazastreifen blickt, spitzt sich die Lage in dem von Israel besetzten Westjordanland zu, dem größeren Teil der Palästinensischen Gebiete. Führende Kirchenvertreter in Jerusalem machten sich in einer gemeinsamen Stellungnahme für eine Zwei-Staaten-Lösung stark. “Die zunehmende Gewalt gegen lokale Gemeinschaften im Westjordanland im Zusammenhang mit der Ausweitung der Siedlungen dort” beobachte man mit großer Sorge.