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Weitere Stolpersteine in Erfurt

In Erfurt werden am 17. Oktober fünf weitere Stolpersteine verlegt. Sie sollen an die jüdischen Familien Rehbock und Heynemann erinnern, die einst in der Stadt lebten und Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung wurden, teilten die Initiatoren am Mittwoch mit. Die Steine mit Messingplatte werden vor den früheren Wohnorten Löberwallgraben 3 und Werner-Seelenbinder-Straße 3 in das Pflaster eingefügt.

Die 1888 geborene Frieda und ihr fünf Jahre älterer Ehemann Siegmund Rehbock wurden den Angaben zufolge vermutlich 1942 im Ghetto Belzyce (Polen) ermordet. Der Verwalter des Neuen jüdischen Friedhofs in Erfurt, Walter Heynemann (1902-1986), sei nach dem Novemberpogrom 1938 in sogenannte „Schutzhaft“ in das Konzentrationslager Buchenwald gekommen. Später seien er, seine Frau Rosalie (1907-1981) und die Tochter Vera (1931-2001) in die USA geflohen. Das Schicksal dieser Menschen mahne, gegen Ausgrenzung und Diskriminierung einzutreten, erklärte die Initiative „Stolpersteine Erfurt“.

Die Gedenkveranstaltung am Löberwallgraben wird von der Initiative selbst gestaltet. In der Werner-Seelenbinder-Straße übernehmen die „Omas gegen Rechts“ die Patenschaft und organisieren ein kurzes Programm. Die Verlegung der Steine erfolgt durch Mitarbeitende des städtischen Bauhofs. Damit werde dem Wunsch von Nachfahren entsprochen, einen Ort des Erinnerns zu schaffen, hieß es.

Die Initiative ruft die Erfurter dazu auf, Stolpersteinverlegungen zu begleiten und Patenschaften zu übernehmen. Diese beinhalten deren Pflege und das Melden von Schäden. Weitere Verlegungen sind geplant.