Sachsen-Anhalts Justizministerium fördert in diesem Jahr mit mehr als 120.000 Euro weitere sogenannte Schülergerichte oder „Teen Courts“. Diese Schülergremien böten Jugendlichen die Möglichkeit, Verantwortung für ihr eigenes Handeln zu übernehmen, erklärte das Justizministerium am Donnerstag in Magdeburg. Anlass war die Übergabe eines Fördermittelbescheids über fast 28.000 Euro an das Jugendförderungszentrum Gardelegen (Kreis Salzwedel).
In den Schülergremien sprechen den Angaben zufolge speziell geschulte Jugendliche an einem neutralen Ort mit gleichaltrigen Jugendlichen über deren Straftaten wie etwa Diebstahl, Beleidigung, Missbrauch von Notrufen oder Körperverletzung. Gemeinsam würden Sanktionen festgelegt, beispielsweise die Teilnahme an gemeinnütziger Arbeit oder eine schriftliche Auseinandersetzung mit dem Geschehen. Die Arbeit der Schülergremien erfolge stets in enger Abstimmung mit den zuständigen Strafverfolgungsbehörden.
Das erste Schülergremium in Sachsen-Anhalt wurde demnach 2007 vom Anti-Gewalt-Zentrum Harz gegründet und hat seitdem bereits mehrere Hundert Fälle bearbeitet. Das Fördergeld stammt aus dem Europäischen Sozialfonds Plus. Justizstaatssekretär Steffen Eckold (CDU) bezeichnete die Schülergremien als Erfolgsgeschichte.
Gefördert werden laut Ministerium zudem der koordinierende Landesverband für Kriminalprävention und Resozialisierung Sachsen-Anhalt, die Hallesche Jugendwerkstatt gGmbH, der Kreis-, Kinder- und Jugendring Mansfeld-Südharz sowie die IB Mitte gGmbH des Internationalen Bundes.