Artikel teilen:

Wegner fordert von Israelkritikern Verurteilung der Hamas

Kritik am militärischen Vorgehen Israels in Gaza ist aus Sicht des niedersächsischen Antisemitismusbeauftragten Gerhard Wegner nur glaubwürdig, wenn sie mit einer klaren Verurteilung der Hamas einhergeht. „Wer sich nicht klar von den Tätern des 7. Oktober distanziert und dies zur Maxime seines Handelns macht, macht sich mitschuldig an den Angriffen auf jüdisches Leben“, sagte er am Dienstag anlässlich des zweiten Jahrestags des Hamas-Überfalls auf Israel. Wegner spricht am Abend bei einer Gedenkveranstaltung der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Braunschweig.

Israel habe die Hamas in die Defensive gedrängt, sagte Wegner. „Aber in der Öffentlichkeit nicht nur unseres Landes sieht es anders aus.“ Die offene Freude einiger Menschen über den Angriff des 7. Oktober „scheint sich immer weiter durchzusetzen“, beklagte er. „Der Hass auf alles Jüdische, auf Israel hat in einem Ausmaß zugenommen, das jeder Beschreibung spottet.“ Der evangelische Theologe verwies auf die jüngsten Festnahmen mutmaßlicher Hamas-Mitglieder, die Anschläge vorbereitet haben sollen.

„Die Hamas steht in der Tradition des Holocaust“, betonte der Landesbeauftragte. „Deswegen kann es für Israel auch keine Nachbarschaft mit der Hamas geben, auch nach einem Frieden nicht.“ Nur vor dem Hintergrund einer grundsätzlichen Solidarität mit Israel könne Kritik an Israels Vorgehen in Gaza oder im Westjordanland glaubwürdig sein. „Nur so lässt sich wirklich Frieden stiften. Alles andere ist mehr oder minder verkappter Antisemitismus.“