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Warnstreik beim BR hat Auswirkungen auf das Programm

Ein Warnstreik beim Bayerischen Rundfunk (BR) hat am Donnerstag zu merklichen Änderungen im Programm des öffentlich-rechtlichen Senders geführt. Am Vormittag wurde etwa das Programm verschiedener Radiosender zusammengelegt. Zum Warnstreik haben die Gewerkschaft Verdi sowie der Bayerische Journalisten-Verband (BJV) und die Musikergewerkschaft Unisono aufgerufen. Der Anlass ist die laufende Tarifrunde, bei der sich die Gewerkschaften und der BR trotz der inzwischen fünf Verhandlungsrunden nicht einigen konnten. Der Warnstreik soll bis in den frühen Freitagmorgen dauern.

Die stellvertretende BJV-Vorsitzende Andrea Roth sagte, die Kolleginnen und Kollegen beim BR berichteten „nicht nur bei Krisen und Großereignissen mit großem persönlichen Einsatz“. Dafür hätten sie einen „fairen Inflationsausgleich verdient“. Die Gewerkschaften fordern vom BR eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent. Der BR hatte am Montag (8. Juli) ein verbessertes Angebot vorgelegt. Dieses sieht bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Steigerung von 4,71 Prozent zum 1. Oktober vor. Die „Leermonate“ seit 1. Januar würden für die aktiven Mitarbeitenden über eine Einmalzahlung ausgeglichen, teilte ein BR-Sprecher mit.

Für die Gewerkschaften ist dieses Angebot aber „immer noch weit von unserer Forderung entfernt“, betonte BJV-Vize Roth. Es bleibe deshalb „keine andere Wahl, als zu streiken“. Nur so könne man die Leitung des BR daran erinnern, „wer täglich das BR-Programm ermöglicht“. Roth verwies zudem auf frühere Tarifrunden, in denen der BR stets argumentiert hatte, die Abschlüsse beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk müssten sich an den Abschlüssen des Öffentlichen Dienstes orientieren. Nun, nachdem der Öffentliche Dienst zuletzt sehr gute Tarifabschlüsse ausgehandelt habe, wolle die BR-Chefetage von dieser Bindung nichts mehr wissen.

Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi wurde am Donnerstag nicht nur der BR bestreikt, sondern auch andere öffentlich-rechtliche Sender wie etwa der Südwestrundfunk (SWR) oder der Norddeutsche Rundfunk (NDR). (00/2124/11.07.2024)