Die Universität des Saarlandes präsentiert ab 22. April in Saarbrücken eine Ringvorlesung zu Fakes, Lügen und Desinformation im literarischen Feld. Täuschung sei seit der Antike ein beliebtes Motiv in der Literatur und werde oft als handlungsauslösendes Moment eingesetzt, teilte die Universität am Montag in Saarbrücken mit. Lügengeschichten, Über- oder Untertreibungen tatsächlicher Begebenheiten sowie der offensichtliche Schwindel dienten oft der Unterhaltung und Belehrung des Lesepublikums. Halb- und Unwahrheiten seien wesentliche Mittel der Überzeugungsstrategie von Texten.
Heutzutage seien Fakes, Lügen und Desinformation Instrumente der hybriden Kriegsführung von totalitären Staaten gegen die freie Welt. „Im Inland werden sie von Radikalen und Populisten genutzt, um die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Gemeinwesens zu untergraben“, betonte die Universität. Die zwölf Vorlesungen sollen demnach Aspekte dieses Phänomens im literarischen Feld beleuchten und Brücken zu Fragen und Debatten der Gegenwart schlagen.
In den jeweils rund einstündigen Veranstaltungen gehe es etwa um Fiktion und Fake News, um Nero, falsche Propheten, gefälschte Autorenschaft, Inszenierungen von Fake News im Mittelalter oder US-amerikanische Literatur in der Trump-Ära. Nach den Vorträgen bestehe die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Vortragenden ins Gespräch zu kommen.
Der Privatdozent Hermann Gätje und Professor Sikander Singh von der Universität des Saarlandes sind den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Film und Wissenschaft im Kulturamt der Landeshauptstadt Saarbrücken Veranstalter der Reihe.