In Südkorea sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften rechtlich nicht anerkannt. 2024 bestätigte der Oberste Gerichtshof jedoch bestimmte Rechte. Jetzt berücksichtigt auch der Zensus homosexuelle Paare.
Erstmalig erfasst Südkorea in einer Volkszählung auch gleichgeschlechtliche Paare. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch sprach am Donnerstag von einem “wichtigen Schritt für die Rechte von LGBT-Personen”. Das staatliche Statistikamt hatte einen Tag vor Beginn des Zensus die Erfassungsbögen angepasst. Die alle fünf Jahre stattfindende Volkszählung läuft bis 18. November.
56 Prozent der Südkoreaner lehnen laut Umfragen die gleichgeschlechtliche Ehe ab. Die katholischen Bischöfe sind ebenfalls gegen eine Gleichstellung mit der Ehe, zeigen sich aber offen für ein Antidiskriminierungsgesetz.
Fast ein Viertel der 52 Millionen Einwohner Südkoreas sind Christen, die meisten von ihnen Protestanten. Die Kirchen stellen einen einflussreichen politischen Faktor dar. Auf Druck konservativer und evangelikaler religiöser Organisationen sind gesetzliche Verbote sexueller Diskriminierung bisher gescheitert.