Artikel teilen:

Völklinger Hütte blickt auf Arbeitsbedingungen in Bergwerken

Die Völklinger Hütte blickt mit einer neuen Sonderausstellung auf Arbeitsbedingungen von Menschen, die im globalen Süden in Minen arbeiten. Die Ausstellung „Man & Mining“, die ab Samstag zu sehen sein wird, wolle die Besucher zum Nachdenken über Zusammenhänge zwischen den Zuständen in den Bergwerken vor Ort und dem Konsumverhalten in anderen Ländern anregen, sagte der Chef des Weltkulturerbes, Ralf Beil, am Mittwoch bei der Präsentation der Ausstellung. „Wir wollen niemanden in die Depression stürzen, aber vielleicht kommt der ein oder andere ins Nachdenken.“

So thematisiert am Eingang eine Installation der australisch-britischen Designer-Gruppe „Unknown Fields“ die Problematik der Umweltzerstörung: Auf einem Holztisch mit Kaffeetasse und aufgeschlagener Zeitungsseite mit Börsenkursen ist eine Fräse installiert, die einen Krater in Form einer Stufenpyramide in den Tisch und die darunter liegenden Spanplatten gesägt hat. Das Loch ähnelt einer Tagebau-Grube.

Beil sprach von „zwei Lebenslügen“ im Westen: Das Ende des Kohlebergbaus und eine saubere Umwelt im Digitalzeitalter. Die Ausstellung stelle den Arbeiter eines global weltweit weiterhin stattfindenden Bergbaus in den Mittelpunkt – ob es um Abbau von Erz und Kohle gehe, wie er für das ehemalige Eisenwerk Völklinger Hütte existenzbegründend war, oder um Gold, Silber, Mangan oder Lithium, die für heutige Elektro-Mobilität und elektronische Produkte zentral sind. „Muss es immer das neuste Handy sein?“, fragte Beil rhetorisch. Denn für die Geräte werden sogenannte seltene Erden benötigt, die vor allem aus afrikanischen Ländern und China importiert werden müssen. Der Elektroschrott gehe oft dahin zurück und vergifte Umwelt und Arbeiter.

Fotografien, Videos und Rauminstallationen beleuchten das Thema Arbeit im Bergbau. „Man & Mining“, also Mensch und Bergbau, wurde vom Weltkulturerbe Völklinger Hütte konzipiert und in Kooperation mit dem Museum der Arbeit Hamburg realisiert, wo die Schau bereits gezeigt wurde. In der Völklinger Hütte ist die Ausstellung bis 1. September zu sehen.