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Villa Zanders würdigt mit Ausstellung Bildhauer Otto Freundlich

Das Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach zeigt seit Sonntag die Ausstellung „Martin Noël – Otto Freundlich. Die Entdeckung der Moderne“. Die Sonderschau beleuchtet nach Museumsangaben die künstlerische Auseinandersetzung des Malers, Zeichners und Grafikers Martin NoëI (1954-2010) mit dem Werk von Otto Freundlich (1878-1943). NoëI hatte sich demnach ab 2002 bis zu seinen frühen Tod intensiv mit dem Maler und Bildhauer beschäftigt, in der Zeit entstanden etwa 200 Werke zum Thema.

Mit der Gegenüberstellung dieser beiden Künstler will das Kunstmuseum Villa Zanders nach eigenen Angaben nicht nur dem Werk Martin NoëIs in weiteren Facetten näherkommen, sondern auch dazu beitragen, die Bedeutung Otto Freundlichs als Künstler, Mensch und Idealist stärker ins öffentliche Bewusstsein zu holen. Die Ausstellung ist bis 25. August angesetzt.

Freundlich gilt als einer der ersten Vertreter der abstrakten Kunst. Sein innovatives Oeuvre, das Gemälde, Skulpturen, Mosaike und Glasfenster umfasst, wie auch seine politisch-philosophischen Schriften hätten ihn zu einem Wegbereiter der Moderne gemacht, erklärten die Ausstellungsmacher. Die Nationalsozialisten verwendeten eines seiner Werke 1937 als Titelmotiv für das Katalogheft zur Ausstellung „Entartete Kunst“. Freundlich wurde als Jude 1943 in ein Vernichtungslager deportiert und dort ermordet.

Der Bonner Künstler Martin NoëI habe die Motive seiner Werke aus der sichtbaren Alltagswelt abgeleitet, hieß es weiter. Er folgte ihren Konturen, legte Linien frei und erschuf daraus eine faszinierende Welt abstrakter Formen. Neben Zeichnungen schuf der Künstler auch Holz- und Linolschnitte, gestaltete unter anderem den Innenraum der Bad Godesberger Kirche St. Hildegardis, aber auch Lesezeichen und CD-Cover.