Der Alkoholkonsum in Vietnam ist zuletzt stark gestiegen. Nun will der Staat gegensteuern – und nimmt ungesunde Lebensmittel ins Visier. Die Weltgesundheitsorganisation applaudiert.
Zur “Förderung der Volksgesundheit” in Vietnam ergreift die kommunistische Staatsführung drastische Maßnahmen. Am Wochenende beschloss die Nationalversammlung Steuererhöhungen für Alkohol, zuckerhaltige Getränke und Zigaretten.
Mit 90 Prozent fällt die Abgabe auf Getränke mit einem Alkoholgehalt ab 20 Prozent sowie auf Bier am höchsten aus. Die Steuererhöhungen sollen in Phasen erfolgen. Der Höchstsatz von 90 Prozent auf Schnaps und Bier gelte ab 2031. Für Getränke mit weniger als 20 Prozent Alkohol beginnt der Satz ab 2026 mit 35 Prozent – und steigt jährlich bis 2031 auf 60 Prozent.
Getränke mit mehr als fünf Gramm Zucker pro 100 Milliliter werden den Plänen zufolge ab 2027 mit acht Prozent und ab 2028 mit zehn Prozent besteuert. Die Zigarettensteuer betrage ab 2027 zunächst umgerechnet 0,03 Cent pro Packung und werde bis 2031 auf 0,34 Cent steigen.
Die Vertreterin der Weltgesundheitsorganisation in Vietnam, Angela Pratt, gratulierte dem Einparteienstaat zu den Maßnahmen. “Die Reduzierung des Konsums dieser ungesunden Produkte wird die Gesundheit der Bevölkerung verbessern und damit auch die Erwerbsbeteiligung und Produktivität steigern”, sagte die Expertin.
Der Alkoholkonsum in Vietnam ist in den vergangenen Jahren insbesondere unter Männern und Jugendlichen deutlich gestiegen und trägt laut Experten maßgeblich zu Krankheiten, Unfällen, Gewalt und sozialen Problemen bei.