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Viertägiger Gedenkmarsch erinnert an Todesmarsch von KZ-Häftlingen

Unter dem Motto „Steps to remember“ startet an diesem Donnerstag (24. April) ein viertägiger Gedenkmarsch. Die Aktion erinnert an den Todesmarsch Tausender KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter vor 80 Jahren von Bremen in das NS-Kriegsgefangenenlager Sandbostel. Die Route folgt nach Informationen der Organisierenden bis Sonntag auf mehr als 80 Kilometern der historischen Strecke vom Denkort Bunker Valentin in Bremen-Farge über Hagen, Beverstedt, Oerel und Bremervörde nach Sandbostel.

Hinter dem Gedenkmarsch steht ein großes Bündnis von Kommunen, Institutionen, Einrichtungen und Vereinen, Initiatorin ist Antje Schlichtmann, Leitende Polizeidirektorin der Polizeiinspektion Verden/Osterholz. „Es geht auf dem Weg auch um die Frage, welche Verantwortung wir für das demokratische Gemeinwesen heute tragen“, sagte Schlichtmann dem Evangelischen Pressedienst (epd).

Auf der Website www.geschichte-erlaufen.de gibt es nähere Informationen zu den Etappen, Anmeldungen für Gruppen sind möglich. Wer will, kann auch spontan mitgehen. So wollen den Angaben zufolge unter anderem Jugendliche aus Frankreich die ganze Zeit dabei sein.

Kurz vor Kriegsende wurden Tausende Häftlinge aus Außenlagern des KZ Neuengamme im Wilhelmshavener und Bremer Raum auf einen Todesmarsch in das Kriegsgefangenenlager Sandbostel geschickt, den sie am 10. April 1945 antraten. Hunderte starben unterwegs an Entkräftung oder wurden von den begleitenden Wachmannschaften ermordet. 1985 gab es anlässlich des 40. Jahrestages des Todesmarsches einen ersten Gedenkmarsch, der nun wiederholt wird.