Jugendliche mit guten Noten sind in der Regel besser in ihre Klassen integriert als solche mit schlechten Noten. Sie würden auch wesentlich häufiger um Hilfe gebeten als leistungsschwächere Jugendliche, teilte die Universität Tübingen am Donnerstag mit. Diese Erkenntnisse widersprächen dem weitverbreiteten Klischee, wonach „Streber“ mit guten Noten vermehrt Hänseleien ausgesetzt und eher Einzelgänger sind.
Das Forschungsteam wurde gemeinsam vom Hector-Institut für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen und dem Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) an der Humboldt-Universität zu Berlin gebildet. Es untersuchte Daten aus dem IQB-Bildungstrend von etwa 45.000 Schülerinnen und Schülern der neunten Jahrgangsstufe in Deutschland. Ziel war es, einen Zusammenhang zwischen schulischer Leistung und mehreren Facetten der sozialen Integration, wie Freundschaft, Akzeptanz, Kontakt und subjektive Integration, herzustellen.
Auch Jungen und Mädchen, die gute Leistungen in für ihr Geschlecht „untypischen“ Fächern erbrachten, etwa Mädchen in Mathematik und Physik, erwiesen sich in der großangelegten Studie als sozial gut integriert. (3064/21.12.2023)