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Vesperkirchen geben fast 200.000 Mahlzeiten an Bedürftige aus

Hilfe gegen die Armut im reichen Südwesten: In Württemberg zeigen katholische und evangelische Kirche, wie praktische Hilfe aussehen kann. Neben einem warmen Essen bieten die Vesperkirchen noch weitere Angebote.

Die Vesperkirchen auf dem Gebiet der württembergischen Landeskirche haben im Winter fast 200.000 Mahlzeiten an Bedürftige ausgegeben. “Christen schauen nicht weg, Christen packen an, wenn Menschen leiden”, betonte der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl am Montag in Stuttgart bei Veröffentlichung der Bilanz. Demnach haben 46 Vesperkirchen und vergleichbare Einrichtungen mit preiswerten Mahlzeiten, Hilfsangeboten oder schlicht einem warmen Ort Menschen unterstützt. Rund 190.000 Bedürftige konnten durch etwa 7.000 Helfende erreicht werden.

Die Vesperkirchen würden mehrheitlich von Ehrenamtlichen organisiert und überwiegend durch Spenden und Sponsoren finanziert, hieß es. Vielerorts teilten sich evangelische und katholische Kirchengemeinden, Diakonie und Caritas die Trägerschaft. Für die zeitlich befristeten Angebote werden Kirchenräume oder Gemeindehäuser als Treffpunkte genutzt.

Außer einem warmen Essen bieten Gemeinden nach Angaben der Organisatoren auch Sozial- oder Rechtsberatungen sowie medizinische Versorgung und weitere praktische Hilfen wie Repaircafés und kostenfreies Haarschneiden. Auch gemeinsame Gottesdienste und seelsorgerliche Begleitung gehörten zum Angebot.