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Verwaltungsrat der Krankenkassen fordert Ausgabenstopp

Den Krankenkassen geht das Geld aus. Die Zusatzbeiträge für Versicherte sind stark gestiegen. Für den Verwaltungsrat Gründe genug, ein Ausgabenmoratorium zu fordern.

Angesicht leerer Kassen und steigender Zusatzbeiträge fordert der Verwaltungsrat des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) ein Ausgabenmoratorium. “Zum Schutz der Beitragszahlenden brauchen wir jetzt ein Ausgabenmoratorium in Form einer Grundlohnsummenanbindung der Leistungsausgaben, bis die notwendigen Strukturreformen greifen”, teilte der Verwaltungsrat am Donnerstag in Berlin mit. Unter der Grundlohnsumme versteht man sämtliche beitragspflichtige Einnahmen innerhalb eines Jahres in der Krankenversicherung. Leistungen dürften dann diese Gesamteinnahmen nicht übersteigen.

Die gesetzlichen Krankenkassen fuhren im vergangenen Jahr ein Defizit von 6,2 Milliarden Euro ein. Damit ist das Minus laut vorläufigem Ergebnis gegenüber den ersten drei Quartalen nochmals deutlich gewachsen. Die Finanzreserven lagen noch bei 2,1 Milliarden, weniger als die Hälfte der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.

Die Kassen nahmen demnach rund 320 Milliarden Euro ein und gaben rund 327 Milliarden Euro aus. Entsprechend stiegen auch die Zusatzbeiträge der Kassen bereits im vergangenen Jahr an. Im laufenden Jahr erhöhen viele Kassen ihre Beiträge nochmals deutlich. Das Bundesgesundheitsministerium hat den durchschnittlichen Zusatzbeitrag bereits von ehedem 1,7 auf 2,5 Prozent für 2025 erhöht.