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Verspäteter Jahresrückblick

In diesem Jahr sind wir spät dran. Erst an diesem Wochenende kommen meine Freundin und ich dazu, unseren traditionellen Jahresrückblick zu machen. Normalerweise tun wir das an Silvester oder den Tagen davor.
Wir setzen uns gemütlich hin und haben unsere Kalender griffbereit. Erst mal schauen wir aber nicht hinein. Sondern tauschen uns aus über Fragen wie: Was war das schönste Erlebnis des zu Ende gehenden Jahres? Was war schwer? Was darf gerne so weitergehen? Was soll anders werden?
Erst dann werfen wir einen Blick in unsere Kalender und sehen nach, was sonst noch war. Da gibt es immer einiges zu entdecken – da war eine Feier, bei der wir viel gelacht haben oder die heißen Sommerwochen, wo ich gerne schwimmen war.
In diesem Jahr freue ich mich besonders auf diese Zeit mit meiner Freundin, die ich selten sehe, weil uns hunderte von Kilometern trennen. Das neue Jahr hat eher schwer begonnen – mit Krankheit und Todesfällen im Freundes- und Bekanntenkreis. Da hilft es mir, wenn ich sehe, dass es im vergangenen Jahr auch viel Gutes gegeben hat. Das ermutigt mich.

Es tut gut, den Blick zu weiten. Nicht nur auf ein Ereignis zu blicken, sondern auf das gesamte Jahr. Zu sehen, wieviel Grund es auch zur Freude gibt. Zur Dankbarkeit.
Beide stellen wir regelmäßig fest, dass uns unser Glaube an Gott durch Krisen trägt. Dass Freundschaft und gute Beziehungen in der Familie und auf der Arbeit ein großes Geschenk sind und das Leben reich machen.
Vor vielen Jahren war dieser Jahresrückblick ein Blitzgedanke meiner Freundin. Inzwischen möchten wir das nicht mehr missen. Auch wenn wir diesmal spät dran sind.