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Verein für Heimatpflege sucht Demokratie-Vorbilder für Straßennamen

Der Landesverein für Heimatpflege ruft zu einem Ideen-Wettbewerb in Sachen Straßennamen auf. Wer vorbildliche Personen der jüngeren Demokratiegeschichte kennt, könne die Namen ab sofort einreichen, teilte der Landesverein am Montag mit. Ziel sei eine Positiv-Liste mit Frauen und Männern, die sich um die Demokratie in Bayern verdient gemacht haben und nach denen man Straßen, Plätze oder Schulen benennen könnte. Die Mitmachaktion läuft bis zum 31. März 2026.

Dabei dürften nicht nur Politiker genannt werden, sondern auch Künstler, Wissenschaftlerinnen und Journalisten sowie Personen aus dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus, sagte Geschäftsführer Rudolf Neumaier laut Mitteilung. „Straßen, Plätze und Schulen eignen sich bestens, um an Vorbilder zu erinnern.“ Mit der Positiv-Liste ließen sich „viele Auseinandersetzungen in Zukunft hoffentlich vermeiden“, so Neumaier. Wenn bekannt werde, dass Namensgeber von Straßen „eine problematische Biografie“ hätten, gebe es häufig Streit, ergänzte Olaf Heinrich, der Vorsitzende des Landesvereins.

Die eingereichten Vorschläge sollen von Historiker-Team geprüft werden. „Straßennamen sind wie ein Geschichtsbuch, über das sich Städte und Gemeinden über das, was sie ausmacht, und über ihre Werte verständigen“, sagte Teammitglied Martina Steber, die Stellvertretende Direktorin des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin und Professorin für Neueste Geschichte an der Universität Augsburg ist.

Unter den Teilnehmern des Wettbewerbs werden neun Wochenendreisen an Orte verlost, die der bayerische Landtag zu „Orten der Demokratie“ ernannt hat: Bamberg, Regensburg, Herrenchiemsee. (3173/13.10.2025)