Selbstoptimierung liegt im Trend. Man brauche nur den richtigen Coach und alles werde besser, wird vielfach behauptet. Doch Vorsicht: Es könnte auf diese Weise auch nur achtsam in den finanziellen Ruin gehen.
Wollen Sie endlich erfolgreich abnehmen, den perfekten Partner finden oder finanziell unabhängig werden? Dann kommt es laut Werbung auf das richtige Mindset an. Um sich dieses zu verschaffen, bieten im Internet zahlreiche Coaches Programme und Kurse an. Wer auf diese Weise sein Leben optimieren möchte, sollte jedoch die nötige Skepsis walten lassen, rät der Verbraucherservice Bayern (VSB) in einer am Dienstag in München veröffentlichten Mitteilung. Häufig erfüllten sich die Erwartungen nämlich nicht. Dafür blieben die Betroffenen am Ende auf beträchtlichen Kosten für sogenannte Coaching-Verträge sitzen.
“Vereinbaren Sie die Ziele des Coachings klar im Vorfeld. Wenn Versprechungen zu gut klingen, um wahr zu sein, dann sind sie vermutlich auch nicht wahr”, erklärt VSB-Juristin Eva Traupe. Die Expertin rät Verbraucherinnen und Verbrauchern, die Finger weg zu lassen, wenn man etwa bei Vertragsschluss zeitlich unter Druck gesetzt werde. Die Alarmglocken sollten auch schrillen, wenn man sich um einen Coaching-Platz erst bewerben müsse.
Heißt es, Verbraucher würden während des Coachings selbst zum Coach ausgebildet, könnte es sich um ein Schneeballsystem handeln, warnt Traupe. Dieses sei letztlich nur auf Gewinnmaximierung angelegt. Fokussiere sich das Coaching sehr stark auf die Person des Coaches, sei zu vermuten, dass ein finanzielles Abhängigkeitsverhältnis geschaffen werden solle. Buchten Privatpersonen einen Coach, im Vertrag stehe dann aber, diese seien Unternehmer, gelte ebenfalls Vorsicht. Dies könne ein Versuch sein, Verbraucherrechte auzuhebeln.