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Verbraucherschützer warnen vor Abbau sozialer Strukturen in SH

Die Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein (VZSH) warnt vor dem Abbau sozialer Strukturen wie der Quartiersarbeit. Obwohl zunehmend mehr Menschen auch im Norden von Armut betroffen seien, laufe die Förderung der kostenfreien Unterstützungsangebote der VZSH für bedürftige Seniorinnen und Senioren durch das Kieler Verbraucherschutzministerium Ende des Jahres aus, kritisierte die VZSH laut Mitteilung von Donnerstag. Die Quartiersarbeit der VZSH richte sich an benachteiligte Verbrauchergruppen und unterstütze Schleswig-Holsteiner jeder Altersklasse. Sie biete kostenfreie Hilfe bei Verbraucherproblemen, die sich durch Digitalisierung, Fakeshops, Haustürgeschäfte und anderem Vertragsärger ergäben.

„Verbraucherschutz ist ein wichtiger Teil der Prävention und Begrenzung von Kinderarmut, Familienarmut und Altersarmut und muss für alle Menschen im Land zugänglich bleiben“, forderte Stefan Bock, Vorstand der VZSH. Als unabhängige und gemeinnützige Organisation setze sich die VZSH für die Teilhabe, Inklusion und Integration aller ein.

In Zukunft werde Altersarmut immer mehr Menschen betreffen, so die VZSH. Es brauche deshalb nicht nur die volle Aufmerksamkeit von Öffentlichkeit und Politik, sondern vielseitige Lösungsansätze zur Bekämpfung und Prävention. Diese müssten die finanzielle und soziale Situation der Bedürftigen verbessern und Menschen im Alter absichern.

Laut VZSH bezogen im März rund 25.000 Senioren in Schleswig-Holstein die Grundsicherung im Alter. Damit habe sich die Zahl der Betroffenen in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht. Die Verbraucherschützer beriefen sich auf Daten des Statistischen Bundesamts.