Nach einem bundesweiten Marktcheck der Verbraucherzentralen sind Kindergerichte in Restaurants vielfach ungesund. Drei Viertel der getesteten Gerichte fielen beispielsweise durch zu viel Frittiertes und zu wenig Gemüse auf und wurden daher als neutral oder eher unausgewogen beurteilt, wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen am Mittwoch mitteilte. Demnach wurden im Februar 100 Speisekarten mit Kindergerichten in Städten und ländlichen Regionen analysiert.
Während die untersuchten Restaurants mehr als ein Drittel der Gerichte mit Pommes als Beilage anböten, gebe es nur zu jedem zehnten Gericht eine Gemüsebeilage oder einen Salat, hieß es. „Kinder sollten beim Restaurantbesuch die Möglichkeit erhalten, Gemüse auszuwählen und am besten selbst zu entscheiden“, forderte die Ernährungsexperten Constanze Rubach von der Verbraucherzentrale Niedersachsen. Nötig sei ein Umdenken der Gastronomie – für mehr Gemüse und mehr Vollkorn auf dem Teller.
Als positiv bewerteten die Verbraucherschützer den „Räuberteller“, der in 9 der 100 Restaurants angeboten werde: ein leerer, kostenloser Teller, der es Kindern ermöglicht, Portionen von den Eltern zu „räubern“. Ein Restaurant biete zudem an, alle regulären Gerichte in einer kindgerechten Variante zu bestellen. Gastronomen könnten so das Kinderangebot auf einfache Weise erweitern.