Zu kalt, zu rutschig, zu gefährlich: Vielerorts in Süd- und Westdeutschland blieben wegen Schneefällen die Schulen geschlossen. Die Gewerkschaft VBE verteidigte die Entscheidung.
Die schneebedingten Schulschließungen in Teilen Deutschlands sind aus Sicht des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) durchaus gerechtfertigt. “Der Schutz der Schülerinnen und Schüler, die uns von den Eltern anvertraut werden, muss an dieser Stelle oberste Priorität haben”, sagte der Bundesvorsitzende der Fachgewerkschaft, Gerhard Brand, am Mittwoch auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). “Ist die Sicherheit nicht zu 100 Prozent gewährleistet, weil beispielsweise der Schulweg nicht mehr sicher absolviert werden kann, darf es keine Kompromisse geben.”
Aufgrund einer Warnung des Deutschen Wetterdienstes hatten am Mittwoch vielerorts im Süden und im Westen Deutschlands Schulen geschlossen. In den nordrhein-westfälischen Regierungsbezirken Detmold und Köln blieben die Schulen größtenteils zu, ebenso in zahlreichen Städten und Landkreisen in Hessen und Bayern. Das Bildungsministerium von Rheinland-Pfalz hatte es den Schulen selbst die Entscheidung freigestellt, ob sie Präsenzunterricht anbieten wollten oder nicht. Wo möglich, sollte bei Schulschließung auf Homeschooling gewechselt werden.
Zwar sei positiv zu bewerten, dass es inzwischen mit dem Homeschooling einen Plan B gebe, so Brand. Gleichzeitig betonte er, dass weiterhin der Präsenzunterricht das Maß der Dinge für Schülerinnen und Schüler sein müsse. “Es geht schlicht zu viel an sozialem Miteinander verloren, wenn der Unterricht in den häuslichen Bereich verlagert wird.”
Brand plädierte weiterhin für Einzelfallentscheidungen über die Absage von Präsenzunterricht. Seit den Erfahrungen der Corona-Pandemie, in der längere Schulschließungen bei vielen Kindern und Jugendlichen zu psychischen Problemen geführt hatten, herrsche allgemein eine große Vorsicht davor, die Präsenz vorschnell auszusetzen.
Unterstützung für Eltern, die kurzfristig die häusliche Betreuung für ihre Kinder organisieren mussten, sei von staatlicher Seite nicht zu leisten, erklärte Brand. “Dies würde auch das Gemeinwesen überfordern.” Denkbar wäre aus Sicht des Gewerkschaftsvorsitzenden jedoch ein Frühwarnsystem für diese Fälle. Damit könne den Eltern die Planung eines Schulausfalls erleichtert werden.