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Verbände warnen vor Ende der Solarförderung

Zwei Branchenverbände aus Baden-Württemberg kritisieren die Pläne der Bundesregierung, die Einspeisevergütung für private Photovoltaikanlagen zu beenden. Eigentümer sollen demnach den überschüssigen Strom künftig an der Börse verkaufen. Die Plattform Erneuerbare Energien Baden-Württemberg und das Solar Cluster Baden-Württemberg sehen dafür allerdings die Voraussetzungen nicht erfüllt, wie sie in einer Mitteilung vom Mittwoch schreiben.

Den Verbänden zufolge fehlen sowohl wirtschaftliche Angebote für die Vermarktung von Strom aus Kleinanlagen als auch die dafür notwendigen intelligenten Stromzähler, sogenannte Smart Meter. Hausbesitzer könnten dazu übergehen, nur noch kleinere Anlagen zu installieren, die gerade den eigenen Bedarf decken. Dadurch würde weniger Ökostrom in das öffentliche Netz fließen. Dies wäre ein Nachteil für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg.

#Strom vom Auto ins Haus leiten

Als Ausgleich fordern die Organisationen mehrere Maßnahmen. Eine davon ist die Möglichkeit, Elektroautos als Stromspeicher zu nutzen und Energie ins Netz zurückzuspeisen (bidirektionales Laden). Zudem solle der Verkauf von Solarstrom an Nachbarn unbürokratisch ermöglicht werden. Ein Gesetzentwurf dazu soll im November im Bundestag beraten werden.

Die Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) garantiert Anlagenbetreibern 20 Jahre lang einen festen Preis für jede eingespeiste Kilowattstunde Strom. In den ersten neun Monaten des Jahres 2025 stammten 57 Prozent des in Deutschland verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energien. Im Jahr 2004 lag dieser Anteil noch bei neun Prozent. Die Solarförderung ist nur bis Ende 2026 durch EU-Recht gesichert. (2820/05.11.2025)